Zum 1. Juli steigt im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Bayreuth der Wasserpreis. Nötig machen das laut Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Bayer laufende Investitionen in die Wasserversorgung ebenso wie steigende Energie- und Personalkosten. Grundlage der Preiskalkulation sind die Vorschriften des Kommunalabgabengesetzes
Bayreuth – Der Wasserpreis im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Bayreuth steigt ab dem 1. Juli: Zum einen erhöht sich der Preis je 1.000 Liter um 13 Cent auf 2,59 Euro (brutto). Zum anderen wächst auch der jährliche Grundpreis – Haushaltskunden bezahlen künftig rund 140 Euro (brutto) pro Jahr. Bislang waren es knapp 130 Euro. Ein durchschnittlicher Zwei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von rund 80 Kubikmetern bezahlt damit künftig pro Monat rund 30 Euro. Ein Liter Trinkwasser kostet in diesem Rechenbeispiel etwa 0,4 Cent. „Damit ist unser Trinkwasser mit Sicherheit preiswert, vor allem wenn man bedenkt, wie wichtig es für uns ist, und dass es per Leitung frei Haus geliefert wird und ständig den Qualitätsstandards der deutschen Trinkwasserverordnung entspricht“, betont Jürgen Bayer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bayreuth.
Grundlage der Kostenkalkulation der Wasserpreise sind laut den Stadtwerken Bayreuth die Vorgaben des Bayerischen Kommunalabgabengesesetzes. Damit sei garantiert, dass sich die Preise ausschließlich nach den Kosten und Investitionen für die Wasserversorgung richten. „Mit unserer Wasserversorgung wollen und dürfen wir keine großen Gewinne erwirtschaften“, sagt Bayer. An der Preisschraube zu drehen, falle dennoch nicht leicht. „Vor allem, weil wir wissen, dass unsere Kunden gerade in den vergangenen beiden Jahren von den allgemeinen Preissteigerungen in Deutschland stark belastet worden sind“, sagt Bayer. Allerdings seien die Kosten für Material und Personal gestiegen und die laufenden Investitionen hoch, weswegen die Preiserhöhung notwendig sei. „Nur mit auskömmlichen Preisen können wir die Trinkwasserversorgung künftiger Generationen auf gesunde Beine zu stellen.“
Zuletzt haben die Stadtwerke beispielsweise die Wasserleitung in der Justus-Liebig-Straße erneuert – dieses Jahr war das letzte Teilstück an der Reihe, was mit Kosten in Höhe von rund 250.000 Euro verbunden war. Das nächste größere Projekt steht schon in den Startlöchern: Am Eremitenhof werden die Stadtwerke eine neue Druckerhöhungsanlage bauen – das Unternehmen plant mit einer Investition in Höhe von 350.000 Euro. „Das sind Beispiele, die zeigen, dass wir unsere Trinkwasserversorgung hegen und pflegen.“
Auch wenn es ein naheliegender Reflex sei, Wasserpreise miteinander zu vergleichen, sieht Jürgen Bayer derartige Vergleiche kritisch. „Jeder Wasserversorger findet in seinem Netzgebiet ganz unterschiedliche Voraussetzungen vor: Ein flaches Gebiet ist deutlich günstiger zu versorgen als ein hügeliges. Ein städtisches Gebiet mit zahlreichen Hausanschlüssen ist wiederum deutlich anfälliger für Störungen als die Leitung eines Versorgers auf dem Land, wo es deutlich weniger Abzweige auf den Hauptleitungen gibt. Auch die Lage und Entfernung zu Quellen und Tiefbrunnen unterscheidet sich von Versorger zu Versorger. Daher muss Trinkwasser unterschiedliche Preise haben – alles andere wäre seltsam.“ Die Stadtwerke werben daher dafür, den Wert des Trinkwassers in den Fokus zu nehmen. „In Bayreuth wie auch überall anders in Deutschland bekommen wir zu jeder Tages- und Nachtzeit bestes Trinkwasser frei Haus geliefert“, sagt Bayer. „Welches andere Lebensmittel kann das von sich behaupten?“
Über die Trinkwasserversorgung der Stadtwerke Bayreuth
Die Stadtwerke Bayreuth versorgen hauptsächlich das Stadtgebiet mit Wasser. Rund fünf Milliarden Liter braucht die Stadt pro Jahr. Die stammen zu einem Teil aus der Ködeltalsperre der Fernwasserversorgung Oberfranken, aus Quellfassungen im Fichtelgebirge und aus insgesamt drei Brunnenfeldern mit zwölf Tiefbrunnen. In den Wasserwerken auf dem Eichelberg, im Eichelacker und im Löchleinstal filtern die Stadtwerke das Rohwasser und entfernen überschüssige Kohlensäure. Danach wird das Trinkwasser in Hochbehältern gesammelt. Sie liegen auf den Anhöhen der Hohen Warte und auf dem Eichelberg. Dort können die Stadtwerke gut 24 Millionen Liter Trinkwasser zwischenspeichern. Insgesamt betreut das Unternehmen ein Rohrleitungsnetz mit einer Länge von 340 Kilometern. Die Qualität des Trinkwassers überprüfen zum einen Experten der Stadtwerke und zum anderen externe und speziell hierfür zugelassene Labore.