Stadtwerke Bayreuth: Gestiegene Bezugs- und Investitionskosten machen Preiserhöhung erforderlich
Gestiegene Bezugs- und Investitionskosten lassen zum 1. Juli den Wasserpreis in Bayreuth steigen. Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt zahlt pro Jahr künftig rund 490 Euro – bislang waren es gut 430 Euro. Der Schritt sichere eine kostendeckende und vor allem zukunftssichere Versorgung mit Trinkwasser, betont Stadtwerke-Sprecher Jan Koch.
Regelmäßig überprüfen die Stadtwerke Bayreuth die Kalkulation ihrer Wasserpreise. Dies ist wichtig, damit notwendige Investitionen in die Versorgung mit Trinkwasser langfristig gesichert sind. Die jüngste Überprüfung ergab, dass die Stadtwerke ihre Preise für Trinkwasser erhöhen müssen.
Die größten Kostentreiber sind die getätigten Investitionen in das Wassernetz und die Preiserhöhung der Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO), von der die Stadtwerke rund die Hälfte ihres Trinkwassers beziehen. Daher erhöht das Unternehmen den verbrauchsunabhängigen Grundpreis zum 1. Juli von 92,23 auf 127,97 Euro. Auch der Preis je 1.000 Liter Trinkwasser steigt von 2,24 auf 2,40 Euro. Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von gut 150.000 Liter pro Jahr liegt damit künftig bei rund 490 Euro – bislang waren gut 430 Euro fällig. Umgerechnet auf den Liter ergibt sich ein Preis von 0,32 Cent. Letztmals hatten die Stadtwerke Bayreuth ihre Preise im Jahr 2020 erhöht.
Ziel: Qualitativ hochwertiges Trinkwasser
„Unser oberstes Ziel ist es, auch künftige Generationen mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser versorgen zu können“, sagt Stadtwerke-Sprecher Jan Koch. „Wir stellen das sicher, indem wir unsere Preise immer wieder auf den Prüfstand stellen und gegebenenfalls reagieren, damit wir auch in Zukunft genug in die Erneuerungen von Anlagen und Rohrleitungen investieren können.“ Dass viel geschehe, zeigten für Koch die vergangenen 25 Jahre: Insgesamt haben die Stadtwerke Bayreuth in diesem Zeitraum rund 50 Millionen Euro in die Trinkwasserversorgung investiert. „Man kann sagen, dass wir im Bereich der Anlagen, also Wasserwerke, Pumpwerke und Tiefbrunnen, weite Teile erneuert haben – angefangen im Jahr 1999 bei der Modernisierung des Wasserwerks Eichelacker im Hetzennest bis hin zur Sanierung des Wasserwerks auf dem Eichelberg, die wir 2019 abgeschlossen haben.“ Man müsse permanent am Ball bleiben, weil man sonst irgendwann vor einem riesigen Berg steht, den man kaum mehr realisiert bekomme.
Wasserversorgung darf keine Gewinne erwirtschaften
Grundlage der Kostenkalkulation der Wasserpreise sind laut den Stadtwerken Bayreuth die Vorgaben des Bayerischen Kommunalabgabengesetzes. Damit sei garantiert, dass sich die Preise ausschließlich nach den Kosten und Investitionen für die Wasserversorgung richten. „Mit unserer Wasserversorgung wollen und dürfen wir keine großen Gewinne erwirtschaften“, betont Jan Koch. Den Wasserpreis Bayreuths mit dem anderer Städte zu vergleichen, ist laut den Stadtwerken wenig sinnvoll. „Jeder Wasserversorger findet in seinem Netzgebiet ganz unterschiedliche Voraussetzungen vor: Ein flaches Gebiet ist deutlich günstiger zu versorgen als ein hügeliges. Ein städtisches Gebiet mit zahlreichen Hausanschlüssen ist wiederum deutlich anfälliger für Störungen als die Leitung eines Versorgers auf dem Land, wo es deutlich weniger Abzweige auf den Hauptleitungen gibt. Auch die Lage und Entfernung zu Quellen und Tiefbrunnen unterscheidet sich von Versorger zu Versorger. Daher muss Trinkwasser unterschiedliche Preise haben – alles andere wäre seltsam.“ Die Stadtwerke werben daher dafür, stärker den Wert des Trinkwassers in den Fokus zu nehmen. „In Bayreuth wie auch überall anders in Deutschland bekommen wir zu jeder Tages- und Nachtzeit bestes Trinkwasser frei Haus geliefert“, sagt Koch. „Welches andere Lebensmittel kann das von sich behaupten?“
Quelle: Stadtwerke Bayreuth