Von dänischen Nachbarn lernen

Delegation aus der Region Bayreuth besucht Kopenhagen auf Einladung von Health Care Denmark – Kooperation mit Novo Nordisk ausbauen

Eine Delegation der Gesundheitsregion Bayreuth – dem Zusammenschluss von Stadt und Landkreis Bayreuth – hat sich auf den Weg nach Kopenhagen gemacht, um sich Praxisbeispiele des Nachbarlands Dänemark in Sachen Gesundheitssystem und Stadtentwicklung anzusehen. „Für mich war die Reise nach Dänemark sehr informativ. Es hat tiefe Einblicke in das dänische Gesundheits- und Versorgungssystem gegeben. Darüber hinaus waren wichtige städtebauliche Highlights und die Verzahnung vom Umweltschutz und Freizeiteinrichtungen gegeben“, zieht Oberbürgermeister Thomas Ebersberger ein positives Fazit der Reise.

Die Delegation der Gesundheitsregion Bayreuth besuchte bei ihrer Exkursion nach Kopenhagen (Dänemark) auch die Firmenzentrale des Pharma-Konzerns Novo Nordisk, mit dem seit 2023 unter #bayreuthbewegtsich kooperiert wird.
Die Delegation der Gesundheitsregion Bayreuth besuchte bei ihrer Exkursion nach Kopenhagen (Dänemark) auch die Firmenzentrale des Pharma-Konzerns Novo Nordisk, mit dem seit 2023 unter #bayreuthbewegtsich kooperiert wird. Foto: Stadt Bayreuth/Eva Rundholz

Auch Landrat Florian Wiedemann fand lobende Worte für die Exkursion: „Der Einblick in das dänische Gesundheitssystem war äußerst interessant. Spannend waren die städtebaulichen Themen in Kopenhagen, insbesondere Copenhill, der Ski- und Freizeithügel auf dem Dach der Müllverbrennungsanlage.“

Bei dem Besuch wurde gleich deutlich, dass Public Private Partnership Projekte in Dänemark Gang und Gäbe sind und dort infrastrukturelle Projekte und Maßnahmen zum Nutzen der Bevölkerung fruchten. Besonderes Augenmerk wurde auf die Novo Nordisk Pharma GmbH gelegt, die ihren Hauptsitz in Dänemark hat und mit der die Gesundheitsregion Bayreuth im Jahr 2023 die „Urban Diabetes Declaration“ unterzeichnet hat. Seither wurden unter dem #bayreuthbewegtsich bereits einige Projekte umgesetzt.

Engagement und Prävention

 Novo Nordisk kennen in Deutschland vor allem Experten im Gesundheitswesen und wegen seiner Diabetespräparate. In Dänemark ist das Unternehmen omnipräsent – es erwirtschaftet einen signifikanten Anteil des Bruttoinlandsproduktes. Novo Nordisk basiert auf einem Konstrukt, das in Skandinavien durchaus gängig, in Deutschland aber eher unüblich ist: Eine Stiftung ist Hauptanteilseigner – und der Stiftungszweck heißt Gesundheitsvorsorge.

Der Arzneimittelhersteller hat sich zuvorderst auf Diabetes konzentriert. So sind aktuell weltweit etwa 425 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt, in Deutschland gibt es aktuell rund elf Millionen Menschen mit Diabetes. Da vor allem in den großen Städten die Wahrscheinlichkeit groß ist, an Diabetes zu erkranken, hat der dänische Pharma-Konzern auf der ganzen Welt sein Präventionsprojekt umgesetzt.

Kooperation von Stadt und Landkreis mit Novo Nordisk

So sind auch Bayreuth Stadt und Landkreis zu einem Kooperationsprojekt in Sachen Gesundheitsvorsorge gekommen. Bei Novo Nordisk ist man mit der Zusammenarbeit, dem Engagement und den ersten Schritten so zufrieden, dass man bereits von einem Leuchtturmprojekt spricht. Neu ist, dass es nicht mehr nur um Diabetes geht. Auch andere Erkrankungen, zum Beispiel Herz-Kreislauf-Probleme, spielen in dem neuen Programm „Cities For Better Health“ eine Rolle.

Mats – in Dänemark genügen Vornamen –, bei Novo Nordisk zuständig für Präventionsprogramme, sagt, wenn man Menschen dazu bewegen möchte, ihr Leben zu verändern, muss man ihnen Angebote machen, die sie nutzen können: Angebote im Hinblick auf Wohnen und Arbeiten, im Hinblick auf Bewegung und gesunde Ernährung und auch auf Nachhaltigkeit, die eine Grundvoraussetzung für gesundes Leben ist. Nicht jede Stadt hat so breite Straßen wie Kopenhagen, wo es gefühlt überall Radwege gibt und gefühlt die absolute Mehrheit auf dem Rad unterwegs ist. Aber jede Stadt und jede Region hat ihre Vorzüge, sagt Mats. Man muss sie nur finden.

„Groß denken ist die Devise“

 Das wird jetzt in Stadt und Landkreis Bayreuth passieren, und dazu braucht es ein kreatives Netzwerk. Die Kommunen, die Gesundheitsregion und die Klinikum Bayreuth GmbH sind jedenfalls schon mal an Bord.

„Das Projekt ist eine Riesen-Chance, weil es Grenzen einreißt.  Hier treffen sich klassische Gesundheitsversorgung mit Ernährung und Bewegung, mit Städtebau, Wissenschaft und all dem vielen anderen, was Wohlbefinden ausmacht. Wenn es klappt, wird es unser Zusammenleben verbessern“, lautet das Fazit der Verantwortlichen der Gesundheitsregion Bayreuth nach dem Besuch in Kopenhagen.