Veranstaltung „Vereinbarkeit von Familie und Beruf in herausfordernden Zeiten“ fand erstmals digital statt
Die Wirtschaftsförderung und das Netzwerk Familie und Beruf haben vor kurzem in Kooperation mit dem Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ zur Veranstaltung „Vereinbarkeit von Familie und Beruf in herausfordernden Zeiten“ eingeladen. Zahlreiche Geschäftsführer/innen und Personalverantwortliche sind der Einladung gefolgt. Die Veranstaltung fand aufgrund von Corona zum ersten Mal ausschließlich digital statt.
Thomas Maier, Projektreferent vom Unternehmensnetzwerk Erfolgsfaktor Familie, und Jana Hofmann von der Wirtschaftsförderung der Stadt Bayreuth und Netzwerkkoordinatorin vom Netzwerk Familie und Beruf eröffneten die Veranstaltung.
Corona fordert berufstätige Eltern besonders
Zu Beginn richtete Oberbürgermeister Thomas Ebersberger ein Grußwort an die Teilnehmer/innen. Die Stadt Bayreuth biete bereits unterschiedliche Modelle zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf, um eine gute Work-Life-Balance zu ermöglichen, so der Oberbürgermeister. Vor allem in der Corona-Krise seien berufstätige Eltern und Familien besonders gefordert. Unternehmen könnten ihre Mitarbeitenden dabei unterstützen und Lösungen anbieten. Ebersberger bedankte sich bei allen Beteiligten, insbesondere bei der Referentin und dem Referenten der Veranstaltung für ihr Engagement, und beim Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ als Kooperationspartner.
Was lernen wir aus der Krise?
Mit Damian Cvetkovic, Projektreferent Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“, wurde das Thema „Was lernen wir aus der Krise? Herausforderungen in der Führung und Kommunikation für die neue Arbeitswelt“ näher beleuchtet. Anhand von vier Bausteinen erläuterte Cvetkovic, wie eine gelebte familienorientierte Unternehmenskultur unter den Herausforderungen hybrider Arbeit für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie optimal umgesetzt werden kann.
Ein wichtiger Aspekt sei, dass Unternehmen passgenaue Maßnahmen den Wünschen und Bedürfnissen der Beschäftigten in ihren jeweils unterschiedlichen Lebensphasen angeboten werden. Dabei sei es wichtig, dass die Angebote breit und attraktiv kommuniziert werden. Es müssen klare und verbindliche Regeln geschaffen werden. Leitbilder und Betriebsvereinbarungen helfen, die Sichtbarkeit einer vereinbarkeitsorientierten Unternehmenskultur innerhalb der Belegschaft zu kommunizieren. Ein zentraler Treiber einer familienfreundlichen Unternehmenskultur ist das Vorhandensein von positiven Rollenbildern und Vorbildern sowohl unter Arbeitnehmern/-innen selbst als auch unter Führungskräften. Es zeigt sich eine rund 60 Prozent höhere Inanspruchnahme der Maßnahmen durch Beschäftigte, wenn Führungskräfte diese auch nutzen. Von einer ausgeprägten familienfreundlichen Unternehmenskultur profitieren alle im Unternehmen. Sie schafft vertrauensvolle Umgangsformen und gibt den Beschäftigten Sicherheit.
Teammotivation erfolgreich managen
Sandra Dundler, Geschäftsführerin der LOA Live Online Academy GmbH, verschaffte mit ihrem Vortrag „Als Führungspersönlichkeit auf Distanz die Teammotivation erfolgreich managen“ den Anwesenden einen umfassenden Überblick über die Thematik. Sandra Dundler, selbst aus der Praxis stammend, managte neben der Familie eine Führungsposition im mittleren Management. Sie wurde in ihrer Teilzeittätigkeit während der Elternzeit befördert und war in ihrem Unternehmen eine der ersten weiblichen Führungskräfte, die auch im Homeoffice ihr Team erfolgreich führte. In ihrem Vortrag erläuterte Dundler, wie wichtig es sei, Stolperfallen für virtuelle Teams zu kennen und zu vermeiden.
Ein virtuelles Team sei aufgebaut wie ein Atom. Hier sei es wichtig, Ziele immer präsent zu halten. Weiterhin wies sie darauf hin, dass laut einer Studie der Rochus Mummert Consulting fehlendes Vertrauen die Hauptursache sei, dass 70 Prozent aller virtuellen Teams scheitern. „Kontrolle ist eine Illusion – Vertrauen ist besser“, hob Dundler hervor. Die Effektivität einer Arbeitsgruppe hänge damit zusammen, wie sehr sich die Teammitglieder vertrauen. Dabei erläuterte sie in ihrem praxisorientierten Vortrag, dass der Vertrauensaufbau über Begegnung und Bindung, was einem Hormoncocktail entspricht, erfolgt.
Sandra Dundler, erläuterte am Ende ihres Vortrags das DISG®-Persönlichkeitsmodell, ein erfolgreich eingesetztes Management-Instrument. Das DISG®-Modell liefert eine Beschreibung von menschlichen Verhaltensstilen und hilft uns dadurch uns selbst und auch unsere Mitarbeitenden besser zu verstehen. Die Beobachtung und aktive Auseinandersetzung mit den DISG®-Typen bietet der Führungskraft und ganzen Teams die Chance, ihre Kommunikation zu verbessern. Es unterstützt dabei Motivationen zu erkennen und Stärken einzusetzen. Typische Konfliktsituationen lassen sich dadurch leichter auflösen. Und gerade in der aktuellen Situation verschafft es Führenden hilfreiche Impulse, um die Bedürfnisse auch über die Distanz hinweg im Blick zu haben.
Die Moderation der Veranstaltung erfolgte durch Thomas Maier, Projektreferent vom Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“. Maier lockerte die kurzweilige Veranstaltung durch jeweils integrierte Wortwolken nach den Vorträgen auf und rundete die Veranstaltung mit einer interessanten Fishbowl-Diskussion ab.
Die Veranstaltung wurde organisiert von der städtischen Wirtschaftsförderung Bayreuth unter dem Dach des Familienbündnisses Bayreuth, in Kooperation mit dem Netzwerk Familie und Beruf, dem Netzwerkbüro Erfolgsfaktor Familie und der LOA Live Online Academy GmbH.