Übergabe von Fahrzeugen in der Feuerwache

Das hat es so noch nie gegeben: Innerhalb des Kalenderjahres 2024 konnten sage und schreibe sieben neue Einsatzfahrzeuge und vier Anhänger für die Feuerwehr Bayreuth in Dienst gestellt werden. Dies ist aber weniger einem Geldsegen der Stadt als vielmehr mancher Verzögerung bei der Ausschreibung und Auslieferung der Gerätschaften geschuldet.

Feuerwehrfahrzeuge
© Freiwillige Feuerwehr Bayreuth

Von den größtenteils aus städtischen Haushaltsmitteln finanzierten Fahrzeugen wurden jeweils gleich zwei baugleiche Modelle beschafft. Dies war notwendig, um den Fahrzeugbedarf zu decken und bot gleichzeitig Vorteile hinsichtlich der Planung und des Preises. Während im Frühjahr bereits zwei Mehrzweckfahrzeuge an die Abteilungen Altstadt und Oberpreuschwitz übergeben wurden, fand nun kurz vor dem Jahresende die Übergabe der übrigen Geräte statt: Zwei Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuge (HLF), zwei Kommandowagen (KdoW), ein Schlauchwagen-Katastrophenschutz (SW-KatS) und vier Netzersatzanlagen (NEA) auf Anhängern.

Investition von 1,5 Millionen Euro

Das Gesamtinvestitionsvolumen betrug rund eineinhalb Millionen Euro, wovon rund eine Viertel Millionen Euro vom Freistaat bezuschusst wurde.
Wie Oberbürgermeister Thomas Ebersberger in seiner kurzen Ansprache deutlich machte, ist die adäquate Ausstattung der Feuerwehr dem Stadtrat fraktionsübergreifend ein wichtiges Anliegen – zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger. Im Namen der Feuerwehr Bayreuth dankten Vereinsvorstand Thomas Bauske und Stadtbrandrat Ralph Herrmann dem Stadtrat für die Unterstützung der Feuerwehr. Obgleich der Höhe der getätigten Investitionen in diesem Jahr, bleibt die Erhaltung des gut 40 Fahrzeuge umfassenden Fuhrparks der Feuerwehr ein stetiger Prozess, wie Herrmann anmerkte.

Der feierlichen Übergabe wohnten sowohl Vertreter des Stadtrats als auch Feuerwehrkameradinnen und -kameraden der verschiedenen Standorte im Stadtgebiet bei. Über die neuen HLF freuen sich die Abteilungen Ständige Wache und Innere Stadt, ebenfalls werden die beiden Kommandowagen in der Feuerwache stationiert. Der Schlauchwagen wird im Feuerwehrhaus Süd ein in die Jahre gekommenes Tragkraftspritzenfahrzeug ersetzen. Die NEAs werden von den Abteilungen St. Georgen, Löschzug Ost, Oberpreuschwitz und Innere Stadt zum Einsatz gebracht.

Die Fahrzeuge

Bereits sehnlich erwartet, konnten die beiden neuen HLF 20 für die Abteilungen Ständige Wache und Innere Stadt im August beim Aufbauhersteller Lentner in Hohenlinden abgeholt werden. Die baugleiche Ausführung beider Fahrzeuge sparte zum einen Kosten bei der Planung und dem Ausbau und stellt zum anderen die adäquate Redundanz für das Erstangriffsfahrzeug der Abteilung Ständige Wache im Falle eines Defekts oder Routine-Werkstattaufenthalts sicher.

Aufgebaut sind die 16 t schweren Fahrzeuge auf einem 300 PS starken Mercedes Atego Fahrgestell. Mitgeführt werden neben 2400 l Wasser und 200 l Schaum jede Menge Schläuche, Armaturen sowie Ausrüstung für die Technische Hilfeleistung. Im Heck ist eine Pumpe mit einer Förderleistung von 3000 l/min bei 10 bar verbaut. Wie beim Vorgänger ist auch wieder eine Anlage zur Erzeugung von Druckluftschaum (CAFS) installiert. Nennenswerte Neuerung: Bei den zuvor motorbetriebenen Geräten, wie dem Überdrucklüfter oder dem hydraulischen Rettungssatz, wird nun vollständig auf Akkugeräte gesetzt. Des Weiteren ist ein 360°-Kamerasystem verbaut, welches den Maschinisten beim Rangieren unterstützt.

Bei den neuen KdoWs handelt es sich um zwei Volvo XC60 mit Behördenausbau, welche im Sommer von der Motor Gruppe Sticht ausgeliefert wurden. Diese mit Digitalfunktechnik und Sondersignalanlage sowie Reflektionsbeklebung ausgestatteten Fahrzeuge kommen unter anderem für Besorgungs- und Dienstfahrten zum Einsatz.

Gemäß Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetz stattet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe die Katastrophenschutzeinheiten der Länder unter anderem im Aufgabenbereich Brandschutz mit ergänzender Ausstattung aus. Für die Verteilung auf die Katastrophenschutzbehörden innerhalb ihres Landes sind die Innenministerien zuständig. In diesem Rahmen wurde der Feuerwehr Bayreuth im September ein SW-KatS zugeteilt.

Zwar erfolgt die Verteilung der Fahrzeuge über das Bundesgebiet zur Erfüllung hoheitlicher Aufgaben, analog zu den Löschfahrzeugen des Katastrophenschutzes kann es aber auch im regulären Einsatzdienst eingesetzt werden. Als Fahrgestell dient ein Iveco EuroCargo mit 280 PS und Geländebereifung, den Aufbau lieferte Empl. Neben einem Gerätekoffer verfügt das Fahrzeug über einen Pritsche-Plane-Aufbau mit rückwärtiger Ladebordwand. Die Schläuche sind in zehn Schlauchkassetten zu je 200 m in Buchten verlastet und können während der Fahrt verlegt werden. Außerdem werden eine Tragkraftspritze, ein 5000 l fassender Faltbehälter, Schlauchbrücken, einfaches Handwerkzeug und diverse Armaturen mitgeführt.

Zur Notstromversorgung von Gebäuden und zur Einrichtung sogenannter Leuchttürme im Falle eines länger andauernden Stromausfalls wurden vier Netzersatzanlagen auf Anhängern für die Feuerwehr beschafft. Der Generator liefert 100 kVA und wird von einem Dieselmotor angetrieben. Neben den üblichen 230 V- und 400 V-Dosen ist auch ein deutlich leistungsstärkerer Anschluss zur Versorgung von Gebäuden vorhanden. Auch ein Lichtmast sowie eine Heckwarneinrichtung gehören zur Ausstattung.

Quelle: Freiwillige Feuerwehr Bayreuth

Mehrere Männer stehen vor zwei Löschfahrzeugen. | Foto: Freiwillige Feuerwehr Bayreuth
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