Umgesetzt wird der Entwurf des Büros Gerber Architekten aus Dortmund
Nach dem Architektenwettbewerb im vergangenen Frühjahr liefen die Verhandlungen mit den beiden Siegerbüros über einen Generalplanervertrag. Nun steht fest, die Stadtwerke Bayreuth werden den Entwurf des Büros Gerber Architekten aus Dortmund umsetzen.
Schon seit längerem steht der Entschluss der Stadtwerke Bayreuth fest, die Firmenzentrale in der Birkenstraße aufzugeben und auf das Gelände des Stadtbusverkehrs in die Eduard-Bayerlein-Straße zu verlegen. Ein Architektenwettbewerb ergab im vergangenen Frühjahr zwei mögliche Siegerentwürfe, die die wesentlichen Kriterien der Stadtwerke erfüllen. Funktionalität steht dabei laut dem Unternehmen an oberster Stelle, aber auch die Wirtschaftlichkeit und die Nachhaltigkeit – immerhin wollen die Stadtwerke ihren Neubau nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifizieren lassen. Beispielsweise soll das Gebäude in Holz-Beton-Hybrid-Bauweise gebaut werden und eine Photovoltaikanlage nachhaltigen Strom liefern. Zudem wichtig: Der Entwurf ist kein Fremdkörper, sondern fügt sich ins städtebauliche Umfeld am Berliner Platz ein. Und das historische Schalthaus bleibt erhalten, lediglich die für die Stromversorgung wichtige Schalttechnik zieht an einen neuen Platz um. In den vergangenen Monaten haben die Stadtwerke mit den beiden Architekturbüros verhandelt, die die Siegerentwürfe eingereicht haben.
Intensive Gespräche
Die finale Entscheidung steht nun: Das Büro Gerber Architekten aus Dortmund erhält mit seinem Entwurf den Zuschlag und wird Generalplaner für das Projekt. „Wir haben die Entscheidung anhand einer Bewertungsmatrix gefällt“, erklärt Dr. Roland Dietrich, kaufmännischer Leiter der Stadtwerke Bayreuth. „Es waren intensive Gespräche, in deren Verlauf sich gezeigt hat, dass der Entwurf von Gerber Architekten für uns die bevorzugte Lösung ist. Außerdem wurde deutlich, dass das Team des Büros die Erfahrung, die Kompetenz und die notwendige personelle Durchschlagskraft für unser Zukunftsprojekt mitbringt.“
Planung soll Tempo aufnehmen
Jetzt gehe es darum, bei den Planungen Geschwindigkeit aufzunehmen. „Unser Generalplaner muss seine Planung aktualisieren – er beginnt also mit der Grundlagenermittlung und der Vorplanung. Unser Anforderungskatalog für den Architektenwettbewerb stammt aus dem Jahr 2018 und sämtliche planungsrelevanten Daten müssen auf den derzeitigen Stand gebracht werden“, sagt Dr. Dietrich. Reichen die Büroflächen noch für die angestellten Mitarbeiter? Wo findet die Schalttechnik aus dem Schalthaus einen neuen Platz auf dem Gelände in der Eduard-Bayerlein-Straße? Reichen die Lagerflächen vor dem Hintergrund ins Wanken geratener Lieferketten noch aus? Und kommt ein Elektrolyseur, der grünen Wasserstoff herstellen soll, mit dem die Busse künftig angetrieben werden könnten und dessen Abwärme das neue Gebäude beheizen könnte? „Das sind Fragen, die wir gemeinsam mit dem Generalplaner zügig beantworten müssen“, betont Dr. Roland Dietrich.
Baurechtliche Grundlagen schaffen
Der Siegerentwurf von Gerber Architekten braucht also ein Update, das im kommenden Frühjahr abgeschlossen sein soll. Bis die Stadtwerke tatsächlich einen Bauantrag einreichen können, müssen noch die baurechtlichen Grundlagen geschaffen werden. Wie viel der neue Stadtwerke-Sitz kosten wird, steht indes noch nicht endgültig fest. „Wir haben eine grobe Kalkulation in Höhe von rund 50 Millionen Euro, die sich auf Massen und umbauten Raum stützt. Eine Detailplanung kann es noch nicht geben. Ganz klar ist aber, dass wir stark auf die Kosten achten werden.“
Die Finanzierung des Stadtwerke-Projekts soll zum großen Teil aus der Verwertung der Grundstücke in der Birkenstraße und am Sendelbach gestemmt werden. „Wichtig ist für unsere Kunden die Botschaft, dass unsere Kalkulation für unsere Strom-, Gas- und Wärmepreise unabhängig von unserem Bauprojekt vorgenommen wird. Es ist gesetzlich geregelt, welche Kostenbestandteile wir an unsere Kunden weitergeben dürfen“, stellt Dr. Dietrich klar.
Am Neubau führt kein Weg vorbei
Dass am Neubau kein Weg vorbeiführt, daran lassen die Stadtwerke keinen Zweifel: „Unsere alten Gebäude sind über 50 Jahre alt sind und deren Zustand duldet keinen Aufschub. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir nicht auf Büros, Lager und Werkstätten verzichten können. Wir brauchen die neue Firmenzentrale besser heute als morgen.“ Dass dieser Weg der Beste für die Stadtwerke ist, sei auch kein Bauchgefühl: „Vielmehr haben wir mit der Hilfe externer Experten mehrere Jahre lang unseren Bedarf sowie die Ist-Situation analysiert und haben alle Möglichkeiten – von der Modernisierung im Bestand bis hin zum Neubau – gegeneinander abgewogen. Das Ergebnis war und ist eindeutig: Ein Neubau in der Eduard-Bayerlein-Straße ist für die Stadtwerke Bayreuth der beste Weg.“
Diesen Weg werden die Stadtwerke Bayreuth mit dem Team von Gerber Architekten beschreiten. Die ersten Bagger sollen im Herbst des kommenden Jahres mit den Rückbauarbeiten in der Eduard-Bayerlein-Straße beginnen. Läuft alles nach Plan, können die Stadtwerke gegen Ende des Jahres 2025 mit dem Umzug in ihr neues Zuhause beginnen.
Quelle: Stadtwerke Bayreuth