Details der von der Bundesregierung angekündigten Gaspreisbremse stehen noch nicht fest
Nach langem Hin und Her herrscht seit Kurzem Gewissheit: Die Gasbeschaffungsumlage kommt nicht. Die Stadtwerke Bayreuth betonen, dass dies natürlich auch für deren Gaskunden gilt. Ab dem 1. November kostet eine Kilowattstunde Gas im günstigsten Tarif der Stadtwerke Bayreuth damit 18,19 Cent (brutto). Welche Erleichterungen die seitens der Bundesregierung angekündigte Gaspreisbremse bringt, stehe indes noch nicht fest.
Seit Kurzem ist klar: Die Gasbeschaffungsumlage, die ab dem 1. Oktober hätte kommen sollen, ist Geschichte. Der Plan der Bundesregierung war es, über die Umlage große Gasimporteure zu stützen. Diese kämpfen seit Monaten mit dem Problem, dass sie zugesicherte Erdgasmengen russischer Lieferanten nicht mehr erhalten. Um die Lieferverpflichtungen ihren Kunden gegenüber einhalten zu können, müssen die Gasimporteure deshalb für teuren Ersatz sorgen.
Die Hilfen für die Gasimporteure sollen nun nicht mehr über eine Umlage fließen, die die Gasverbraucher über den Gaspreis hätten bezahlen müssen. Diesen Vorteil geben auch die Stadtwerke Bayreuth an ihre Gaskunden weiter. „Diese Botschaft ist uns wichtig, weil in letzter Zeit viel Verwirrung entstanden ist“, sagt Jürgen Bayer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bayreuth.
Das Problem: Ob der enorm gestiegenen Einkaufspreise erhöhen die Stadtwerke neben ihren Strompreisen auch die Gaspreise zum 1. November. Und weil das Unternehmen seine Kunden mindestens sechs Wochen im Vorhinein darüber informieren muss, wurde im Brief zu den neuen Gaspreisen auch die Gasbeschaffungsumlage noch eingerechnet. „Ganz einfach deshalb, weil das im September noch die gültige Rechtslage war“, betont Bayer. Die habe sich nun geändert und damit auch die Preise der Stadtwerke Bayreuth.
Neue Gaspreise
Eine Kilowattstunde Gas kostet daher ab dem 1. November nicht wie angekündigt 20,78 Cent, sondern 18,19 Cent je Kilowattstunde (jeweils brutto) – der jährliche Grundpreis bleibt bei den genannten 131,61 Euro. Ein Durchschnittshaushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 15.000 Kilowattstunden spart sich durch den Wegfall der Gasbeschaffungsumlage knapp 400 Euro. Für Gas bezahlt jener Haushalt ab dem 1. November rund 230 Euro pro Monat bei den Stadtwerken.
Keine Änderung bringt die Mehrwertsteuersenkung auf Gas. „Obwohl der Gesetzgebungsprozess damals noch nicht abgeschlossen war, haben wir gegenüber unseren Kunden den reduzierten Mehrwertsteuersatz ausgewiesen“, sagt Jürgen Bayer. „Natürlich mit dem Hinweis, dass es hier unter Umständen noch Änderungen geben kann.“ Dass es beim reduzierten Mehrwertsteuersatz geblieben ist, begrüßen die Stadtwerke Bayreuth. „Energie ist inzwischen für Privathaushalte, Gewerbe und Industrie so teuer, dass jede Entlastung dringend benötigt wird. Die Mehrwertsteuersenkung für Gas und Fernwärme ist gut, gleichzeitig sind wir aber der Ansicht, auch auf Strom sollte der reduzierte Mehrwertsteuersatz angewendet werden.“
Stadtwerke-Kunden erhalten neues Anschreiben
Da jetzt alle Fakten auf dem Tisch liegen, erhalten die Stadtwerke-Kunden im November einen Brief, in dem die neue Abschlagshöhe für die Gaslieferungen erläutert wird. „Auch hier werden wir ganz deutlich darauf hinweisen, dass der reduzierte Mehrwertsteuersatz zugrunde liegt und die gestrichene Gasbeschaffungsumlage nicht mehr Teil der Abschlagskalkulation ist“, betont Bayer.
Worüber auch die Stadtwerke Bayreuth noch keine weiteren Informationen haben, sind Details zur angekündigten Gaspreisbremse. „Wir haben die Botschaft aus Berlin gehört und erhalten selbst viele Nachfragen unserer Kunden. Es fehlt aber eine konkrete Umsetzungsverordnung des Gesetzgebers. Daher können wir aktuell noch nicht sagen, wie die Realisierung erfolgt.“ In jedem Fall gebe das Unternehmen Vorteile an seine Kunden weiter. „Sollte es so kommen, dass Gaskunden in Deutschland den Dezemberabschlag nicht bezahlen, wie es die Expertenkommission als einen Bestandteil des Abwehrschirms vorgeschlagen hat, setzen wir das gerne um.“
Quelle: Stadtwerke Bayreuth