Fahrgastzahlen sind angestiegen – Stadtwerke bauen Angebot deutlich aus
Ab Montag, 25. Januar, bieten die Stadtwerke Bayreuth – mit wenigen Einschränkungen – wieder den regulären Fahrplan an. Für Geschäftsführer Jürgen Bayer ist diese Entscheidung ein wichtiger Beitrag des Unternehmens zum Infektionsschutz. Gleichzeitig ist es ein wirtschaftliches Wagnis. Aufgrund des Lockdowns haben die Stadtwerke Bayreuth zum 21. Dezember auf einen erweiterten Samstagsfahrplan umgestellt. Weil die Fahrgastzahlen mit dem Ende der Weihnachtsferien wieder angestiegen sind, bauen die Stadtwerke das Fahrplanangebot nun deutlich aus:
Ab 25. Januar gilt wieder der reguläre Fahrplan ohne die Fahrten im Schülerverkehr, die anhand des Kürzels ‚V01‘ erkennbar sind. Lediglich das Angebot auf wenigen Linien bleibt eingeschränkt: Da es an der Universität keine Präsenz-Veranstaltungen gibt, entfallen die Linien 306 Campus Express und 316 Hauptbahnhof-Campus. Im Spätverkehr entfallen wegen der Ausgangssperre nach wie vor einige Fahrten: Die letzten Busse der Linien 322, 323, 324, 325 und 326 verlassen die Zentrale Omnibushaltestelle (ZOH) von Montag bis Sonntag um 22:45 Uhr. Die letzte Fahrt der Linie 321 verlässt um 22:15 Uhr die ZOH. Die letzte Abfahrt ab der ZOH des Anruf-Linien-Taxis auf den Linien 303, 307, 310 und 312 findet montags bis sonntags um 22:15 Uhr statt.
Stadtwerke gehen in Vorleistung
„Wir sind fest davon überzeugt, dass wir eine gute Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt treffen“, sagt Jürgen Bayer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bayreuth. „Mehr Busse heißt in Zeiten von Corona auch mehr Abstand für unsere Fahrgäste und Fahrer. Neben der FFP2-Maskenpflicht im Nahverkehr ist das ein wichtiger Baustein, alle bestmöglich schützen zu können.“ Wie bereits im Frühjahr würden die Stadtwerke in Vorleistung gehen, betont Bayer. „Seinerzeit waren wir schon im April fast wieder bei 100 Prozent, obwohl wir deutlich weniger Fahrgäste als vor Corona hatten. Schon damals war es ein wirtschaftliches Wagnis, weil es völlig unklar war, ob wir eine staatliche Unterstützung bekommen würden.“
Die kam zwar in Form des ÖPNV-Rettungsschirmes, es gab aber zwei Wermutstropfen: 10 Prozent der Umsatzeinbußen müssen Verkehrsbetriebe wie die Stadtwerke Bayreuth selbst berappen. Und: Der Rettungsschirm endete im vergangenen Jahr. „Bereits zum zweiten Mal gehen wir zum Schutz unserer Fahrgäste und Fahrer ins Risiko, weil uns durch die geringeren Fahrgastzahlen Einnahmen fehlen“, betont Bayer. „Ich fordere deshalb sowohl den Bund als auch den Freistaat Bayern auf: Lassen Sie uns nicht im Regen stehen und spannen Sie den ÖPNV-Rettungsschirm auch im Jahr 2021 auf.“ Wie wichtig die staatliche Hilfe für die Stadtwerke Bayreuth seien, zeige ein Blick auf das Gesamtunternehmen: „Auch ohne die Pandemie ist unser Stadtbusverkehr defizitär: Rund drei Millionen Euro müssen wir im Konzern jedes Jahr ausgleichen. Hinzu kommt die Situation, dass wir mit unseren Bädern seit Monaten keinerlei Umsatz machen. Dass es eine Belastung für unser Gesamtunternehmen ist, wenn das Defizit steigt und die Einnahmen aus den anderen Geschäftsfeldern sinken, liegt auf der Hand.“
Quelle: Stadtwerke Bayreuth