Meinungsaustausch im Rathaus: Beide Wirtschaftszweige brauchen dringend eine Öffnungsperspektive
Die Stadt Bayreuth steht in Zeiten der Corona-Pandemie an der Seite des Bayreuther Einzelhandels und der Gastronomie und will diese, wo dies möglich ist, auch weiterhin nach Kräften unterstützen. Oberbürgermeister Thomas Ebersberger hat sich bei einem Meinungsaustausch im Rathaus aus erster Hand über die existenziellen Sorgen beider Wirtschaftszweige informiert, die dringend eine Perspektive für den Ausstieg aus der gegenwärtigen Lockdown-Situation brauchen. „Die Stadt hilft, wo immer sie kann. Der Einfluss der Kommunen auf die bundes- und landespolitischen Entscheidungen in der Corona-Pandemie ist aber begrenzt“, so der Oberbürgermeister.
Zu dem offenen und konstruktiven Meinungsaustausch eingeladen waren unter anderem der Kreisvorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA), Engin Gülyaprak, Rotmain-Center-Managerin Isabel Belka, für den Handelsverband Oberfranken dessen Vorsitzende Dagmar Zimmermann und Geschäftsführer Thorsten Becker, Vertreter der Stadtratsfraktionen, der Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH (BMTG) sowie der zuständigen städtischen Dienststellen.
Kommunen können nur appellieren
Die Vertreter von Einzelhandel und Gastronomie bemängelten insbesondere, dass es für diese Branchen derzeit immer noch keine Öffnungsperspektive gebe. Oberbürgermeister Ebersberger signalisierte, dass die Stadt auch im neuen Jahr auf Sondernutzungs- und Standgebühren verzichten wolle, solange es für Einzelhandel und Gastronomie durch die Pandemie bedingte Einschränkungen gebe. Eberberger appellierte auch an die Vermieterseite, die Händler und Gastronomen, die seit Monaten kaum Einnahmen erwirtschaften könnten, zu unterstützen, zum Beispiel auf eine Monatsmiete zu verzichten und damit ein Zeichen der Solidarität zu setzen. „Einzelhandel und Gastronomie brauchen dringend eine Öffnungsperspektive“, so Ebersberger. Dafür habe er sich auch bei der jüngsten Video-Konferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Markus Söder eingesetzt. „Die Entscheidung über diese Weichenstellungen liegen in der Hand von Bund und Land. Wir können als Kommunen nicht mehr als appellieren. Die Auswirkungen des strikten Lockdowns auf die lokale Wirtschaft gestalten sich aber auch in Bayreuth immer dramatischer und werden uns noch über viele Jahre hinweg beschäftigen.“
Palette der Hilfsleistungen
Seit Ausbruch der Pandemie hat die Stadt Einzelhandel und Gastronomie mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen unterstützt. Die Palette reicht von der Stundung von Miet-, Pacht- und Erbbauzinsen sowie von Gewerbesteuer über Sondergenehmigungen zum Befahren der Fußgängerzone für Abhol- und Lieferdienste und dem Verzicht auf Sondernutzungsgebühren bis hin zur Übernahme der Lizenzgebühren für die Gäste-Registrierungs-App „darf-ich-rein“ für Gastronomiebetriebe und Kulturveranstalter. Diverse Informationsangebote der städtischen Wirtschaftsförderung sollen den Betrieben die Orientierung in den staatlichen Förder- und Hilfsprogrammen erleichtern. Die BMTG unterstützt Einzelhandel und Gastronomie zudem durch diverse Marketing-Aktivitäten.
Konkret wurde beim Gespräch im Rathaus vereinbart, dass die „Click & Collect“ sowie „Click & Meet“-Angebote der Bayreuther Einzelhändler stärker beworben werden sollen. Ein erster Schritt hierzu ist die von der BMTG erstellte Angebotsübersicht „Wir zusammen in Bayreuth“ im Internet.