Die Grundschule umfasst die Jahrgangsstufen 1 bis 4 und ist die gemeinsame Schule für die Sechs- bis Zehnjährigen. Hier werden nicht nur die Grundfertigkeiten im Lesen, Rechnen und Schreiben vermittelt. Neben dem Wissenserwerb geht es auch darum, Interessen zu entwickeln, soziale Verhaltensweisen sowie musische und praktische Fähigkeiten zu fördern und Werthaltungen aufzubauen. Die Kinder sollen Kenntnisse, Fähigkeiten und Haltungen erwerben, um sich die Welt zu erschließen, sich in ihr zurechtzufinden und sie mitzugestalten. Der Lehrplan für bayerische Grundschulen spricht in diesem Zusammenhang von „Grundlegender Bildung“. Kooperationsklassen sind Klassen für besondere pädagogische Aufgaben, die eine Gruppe von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf aufnehmen.
Die Hauptschule in Bayern wurde zur Mittelschule weiterentwickelt. Das Gütesiegel „Mittelschule“ erhält eine Hauptschule mit einem breiten Bildungsangebot, wenn sie regelmäßig folgende Merkmale aufweist:
– die drei berufsorientierenden Zweige Technik, Wirtschaft und Soziales,
– ein Ganztagsangebot,
– ein Angebot, das zum mittleren Schulabschluss führt. Sie baut auf der Grundschule auf und betreut die Schüler von der 5. bis zur 9. Jahrgangsstufe, in den Mittlere-Reife-Klassen bis zur 10. Jahrgangsstufe.
Die Mittelschule vermittelt eine grundlegende Allgemeinbildung und ist stark praxisorientiert, um auf die Anforderungen des Berufes vorzubereiten. Sie eröffnet mit ihren Abschlüssen alle Möglichkeiten der Berufsausbildung oder weiterführende Bildungsgänge. An der Mittelschule können folgende Abschlüsse erreicht werden: der Hauptschulabschluss und der qualifizierende Hauptschulabschluss (Quali) in Jahrgangsstufe 9,der mittlere Schulabschluss in Jahrgangsstufe 10 und am Ende der Berufsausbildung den qualifizierten beruflichen Bildungsabschluss (Quabi). In Verbindung mit dem beruflichen Schulwesen eröffnet die Mittelschule Bildungswege, die auch zu einer Hochschulreife führen können.