Richtfest fürs neue Stadtarchiv

Rohbau und Dach des Neubaus sind fertig – Arbeiten des 20,3 Millionen Euro-Projektes sollen voraussichtlich Ende März 2025 abgeschlossen sein

Ein gutes halbes Jahr nach der Grundsteinlegung am 13. Oktober letzten Jahres feiert die Stadt an diesem Freitag, 3. Mai 2024, das Richtfest für den Neubau des Stadtarchivs. Das gesamte Bauvorhaben, zu dem neben dem Neubau mit dem zentralen Magazin die Renovierung der Leers’schen Villa auf dem gleichen Grundstück in der Bernecker Straße im Stadtteil St. Georgen gehört, kostet etwa 20,3 Millionen Euro. Der Abschluss des Projekts ist für voraussichtlich Ende März 2025 geplant.

Oberbürgermeister Thomas Ebersberger spricht vor Zuhörern im Rohbau des Stadtarchivs.
Oberbürgermeister Thomas Ebersberger informierte beim Richtfest über den Stand der Bauarbeiten für ein neues Stadtarchiv.

Ein eigenes Archiv zu unterhalten, gehört zu den Pflichtaufgaben einer Kommune. Das bisherige Stadtarchiv befindet sich noch neben der Spitalkirche, bietet keine Parkplätze, ist nicht barrierefrei, hat zu wenig Platz und entspricht unter anderem nicht den Anforderungen an die Aufbewahrung von Archivalien und an den Brandschutz. Es galt, ein geeignetes städtisches Grundstück zu finden und ein passendes Konzept für die Nutzer zu entwickeln.

Der Stadtrat entschied sich 2018 für einen Neubau, statt ein Gebäude anzumieten. „Eigentum ist günstiger als viele Umzüge. Die Leers’sche Villa und das neue Archiv werden für den Stadtteil St. Georgen zu einem wichtigen Entwicklungsbaustein werden“, sagt Oberbürgermeister Thomas Ebersberger. Mit dem sanierten Altbau und dem zusätzlichen Neubau auf dem gleichen Grundstück habe die Stadt eine Lösung gefunden, die den Ansprüchen an ein modernes, mitarbeiter- und bürgerfreundliches Stadtarchiv voll gerecht werde, so das Stadtoberhaupt weiter.

Planungen starteten 2019

Die Planungen selbst begannen 2019 durch das von der Stadt Bayreuth beauftragte Architekturbüro Hartmann + Helm (Weimar). Im Oktober 2021 gab der Stadtrat grünes Licht für das Bauvorhaben. Im gleichen Monat stellte die Stadt Anträge auf Fördermittel beim Kulturfonds Bayern, beim Bund-/Länder-Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ und bei der Oberfrankenstiftung. Alle drei unterstützen das Vorhaben mit insgesamt rund 3,8 Millionen Euro. Nachdem im März 2022 das Bauordnungsamt die Baugenehmigung erteilt hatte, zogen bis August des gleichen Jahres die bisherigen Nutzer aus der Leers’schen Villa und das Deutsche Schreibmaschinenmuseum aus den Holzpavillons aus.

Ein historisches Gebäude ist eingerüstet. Links daneben sieht man Baucontainer
Die Leers'sche Villa wird Teil des neuen Stadtarchivs.

Am 5. September 2022 starteten die Arbeiten für den Neubau mit dem Abbruch der Holzbaracken und der Scheune auf dem Villengrundstück. Im November 2022 begannen die Erdarbeiten, die Fundamente waren bis Ende September 2023 gelegt, sodass am 13. Oktober 2023 bei der Grundsteinlegung eine Zeitkapsel befüllt werden konnte, die in einer Nische im Foyer für die Nachwelt bewahrt wird. Mittlerweile sind der Rohbau und das Dach des neuen Gebäudes fertiggestellt. Nun machen sich die Bauarbeiter an den Innenausbau, der bis Ende März 2025 abgeschlossen sein soll. Der Neubau erzeugt mit einer Photovoltaik-Anlage Strom, wird mit einer Wärmepumpe geheizt und erhält eine Dachbegrünung. Die Nutzfläche des kubischen Gebäudes beträgt rund 2.300 Quadratmeter. Im Unter- und im Obergeschoss sollen die Magazinräume entstehen. Im Erdgeschoss an der Seestraße begrüßt ein verglastes Foyer die Besucherinnen und Besucher. Darüber hinaus entstehen hier ein Lesesaal und ein Seminarraum sowie zusätzliche Depotflächen für die städtischen Museen.

Leers’sche Villa wird „aufgefrischt“

Die Arbeiten in der Leers’schen Villa, die baulich punktuell im Erd- und Obergeschoss mit dem neuen Stadtarchiv verbunden wird, starteten im Oktober 2022. Die Sanierung des im Jahr 1901 von der Leers’schen Stiftung als Waisenhaus errichteten Gebäudes wurde unter Einhaltung denkmalschutzrechtlicher Auflagen ausgeführt. In der Villa werden die Verwaltungsbüros untergebracht, dazu Arbeitsräume im Dachgeschoss und ein Besprechungsraum im Obergeschoss. Mit den 415 Quadratmetern Nutzfläche der Leers’schen Villa wird das Neue Stadtarchiv insgesamt über 2.700 Quadratmeter Nutzfläche bieten.