Das derzeit bedeutendste Kulturprojekt der Stadt Bayreuth erreicht ein wichtiges Etappenziel
Die Sanierung und der Umbau der Stadthalle zum modernen Kulturzentrum Friedrichsforum schreitet voran. Am Freitag, 4. September, hat die Stadt Bayreuth gemeinsam mit Vertretern der Fördergeber, der Regierung von Oberfranken, des Stadtrats sowie weiteren Projektbeteiligten Richtfest gefeiert. Unter den Gästen befand sich auch der Bayerische Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (CSU). Mit Baukosten von rund 85 Millionen Euro ist das Friedrichsforum das derzeit bedeutendste Kulturprojekt Bayreuths.
Am 4. September 2020 feierte die Stadt das Richtfest für das Friedrichsforum – mit Oberbürgermeister Thomas Ebersberger und Bayerns Finanz- und Heimatminister Albert Füracker – und rund 100 geladenen Gästen.
Oberbürgermeister Thomas Ebersberger: „Für die Stadt Bayreuth ist die Sanierung und der Umbau der Stadthalle aus finanzieller Sicht alles andere als leicht. Es ist jedoch gelungen, die Bayerische Staatsregierung beziehungsweise die zuständigen Ministerien von der Notwendigkeit des Projektes zu überzeugen und eine außergewöhnlich gute Fördersituation zu erreichen.“ Mit dem Friedrichsforum biete die Stadt künftigen Kulturveranstaltern optimale Rahmenbedingungen. Bayreuth unterstreiche mit dem Projekt seinen Anspruch als Kulturstadt mit überregionaler Ausstrahlung.
Finanz- und Heimatminister Albert Füracker: „Das moderne Friedrichsforum in den historischen Gemäuern aus dem 18. Jahrhundert ist ein wichtiger Teil der oberfränkischen Kultur. Die Sanierung und der Umbau der Stadthalle zu einer modernen Kulturstätte ist ein kräftiger Impuls für die Kulturregion Bayreuth. Die Unterstützung der Kommunen bei Erhalt und Erweiterung von Kultureinrichtungen ist und bleibt für den Freistaat ein wichtiges Anliegen.“
Start der Bauarbeiten im Jahr 2017
Anfang Mai 2017 erfolgte der offizielle Startschuss der Bauarbeiten. Vorausgegangen waren jahrelange intensive Diskussionen in den Stadtratsgremien. Unangenehme Überraschungen bezüglich der Bausubstanz des historischen Gebäudes und zuletzt die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben mehrfach zu Verzögerungen im Bauablauf sowie zu Kostensteigerungen geführt. Der Abschluss der Sanierung ist nicht vor dem Jahr 2023 zu erwarten.
Neues Raum- und Akustikkonzept
Das künftige Friedrichsforum bietet an seinem Standort in der Mitte der Stadt – an der historischen Friedrichstraße und am “Neuen Schloss” mit dem Hofgarten – sehr gute Voraussetzungen für Veranstaltungen. Das Kulturzentrum soll zu einer Brücke zwischen Wirtschaft, Universität, Kunst und Kultur und der Bevölkerung werden. Mit der Sanierung und Erweiterung der ehemaligen Stadthalle werden die Funktionalität und Bespielbarkeit zeitgemäß optimiert.
Hierfür hatte der Stadtrat ein neues Raum- und Akustikkonzept beschlossen, das unter anderem auch die Erhöhung der Portalöffnung um circa zwei Meter beinhaltet. Dies führt zu einer deutlichen Verbesserung der Sicht- und Akustikverhältnisse im Großen Haus, dem „Herzstück“ des Komplexes. Der Einbau einer Drehscheibe in die Bühne schafft die Voraussetzungen, um einen attraktiven Spielplan mit hochwertigen Gastproduktionen anbieten zu können. Es wird eine Seitenbühne geben und eine Wand- und Deckenverkleidung, mit der es gelingt, für die unterschiedlichsten Veranstaltungen (Theater, Konzert, Bälle, Tagungen usw.) optimale akustische Bedingungen zu erreichen. Das sogenannte „Kleine Haus“ wurde als eigenständiger Theaterraum erhalten. Auch der Gartensaal, der Geißmarkt und die Außenanlagen werden umgestaltet.
Wie es zur „großen Sanierungslösung“ kam
Die Stadt Bayreuth hatte 2013 einen europaweiten Realisierungswettbewerb ausgelobt. An im beteiligten sich nach einem vorgeschalteten Bewerber-Auswahlverfahren 22 Büros mit ihren Entwürfen. Gewonnen hat das Architekturbüro Knerer und Lang aus Dresden.
Im April 2015 hat der Stadtrat für die sogenannte „große Lösung“ zur Sanierung der Stadthalle gestimmt. Dieser Grundsatzbeschluss wurde im November des gleichen Jahres nochmals bestätigt. Die Verwaltung wurde beauftragt, die entsprechenden Planungen weiter voranzutreiben. Ein Bürgerentscheid gegen die vom Stadtrat beschlossene Sanierung scheiterte im Mai 2016. Dabei sprachen sich die Bayreuther Bürgerinnen und Bürger mehrheitlich für die „große Lösung“ aus.
Hohe staatliche Förderung
Im Februar 2017 hat die Stadt aus den Händen der oberfränkischen Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz den Bewilligungsbescheid der Städtebauförderung und seitens der FAG-Förderung die Zustimmung zum Baubeginn überreicht bekommen – verbunden mit der Zusage über bereitgestellte Fördermittel in Höhe von knapp 35 Millionen Euro. Das Projekt erhält eine im Rahmen der Programme von Bund und Land größtmögliche Förderung. Es wird zudem von der Oberfrankenstiftung mit rund vier Millionen Euro und von der Bayerischen Landesstiftung mit rund 125.000 Euro gefördert.