Hitzeschutz-Strategie
Eine Hitzeschutz-Strategie für St. Georgen/Burg. Den Herausforderungen des Klimawandels begegnen – Dabei soll die Bevölkerung vor Ort aktiv eingebunden werden.
Das Stadtplanungsamt und das Klimaschutzmanagement der Stadt Bayreuth haben gemeinsam mit der Universität Bayreuth ein neues Projekt gestartet, das im Rahmen der Initiative „Demografiefeste Kommune” des Bayerischen Staatsministeriums für Finanzen und Heimat gefördert wird. Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer umfassenden Strategie zur Hitzeanpassung für die besonders stark von Hitze betroffenen Bayreuther Stadtteile St. Georgen und Burg. Damit soll den Herausforderungen des Klimawandels proaktiv begegnet und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger langfristig gesichert werden.
Über einen Zeitraum von circa einem Jahr sollen in Zusammenarbeit mit der Universität Bayreuth Maßnahmen erarbeitet werden, die insbesondere die Anwohnerinnen und Anwohner in den Stadtteilen St. Georgen und Burg vor den Folgen extremer Hitze schützen sollen. Unterstützt wird die Stadt durch das Gutachterbüro B.A.U.M. Consult. Wesentliche Grundlagen für die Entwicklung dieser Maßnahmen sind klimatische Analysen und mobile Messungen, die vor Ort durchgeführt werden. Aktuell läuft eine Fahrrad-Messkampagne in den Stadtteilen St. Georgen und Burg, bei der Studierende des mikrometeorologischen Fachbereichs der Universität Bayreuth die Lufttemperaturen zu verschiedenen Tageszeiten und an verschiedenen Orten messen. Diese Daten bilden eine wichtige Basis für die gezielte Entwicklung von konkreten und bedarfsgerechten Maßnahmen zur Hitzeanpassung.
Bürgerbeteiligung über digitale Ideenkarte
Die Stadt lud im Zeitraum von September bis Dezember 2024 alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich aktiv über eine digitale Ideenkarte am Projekt zu beteiligen. Diese Karte ermöglichte es, heiße und kühle Orte im Untersuchungsgebiet St. Georgen und Burg zu verorten sowie Projekt- und Maßnahmenideen für die Hitzeanpassung vorzuschlagen. Insgesamt wurden 22 Einträge verfasst mit Maßnahmenvorschlägen in den Bereichen Stadtgrün, Stadtplanung und Entsiegelung, Gesundheitsschutz, Wasser und Allgemeinbeiträge, die wiederum kommentiert werden konnten. Eine Übersicht finden Sie anbei zum Download.
Bürgerrat: Stadt setzt auf Beteiligung der Bevölkerung
Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die Einrichtung eines Bürgerrats, der insgesamt viermal zusammenkommen wird. In diesem Gremium werden zufällig ausgewählte Anwohnerinnen und Anwohner, Schlüsselakteure aus der Stadt und dem Stadtteil sowie Expertinnen und Experten der Universität Bayreuth gemeinsam und im Austausch Lösungsansätze erarbeiten.
Der Bürgerrat setzt sich wie folgt zusammen:
Vertretung für | Organisationen |
---|---|
Allgemeine Bürgerschaft | 20 zufällig aus dem Melderegister gewählte Bürgerinnen und Bürger |
Kinder und Jugendliche | - Grundschule St. Georgen mit Klimawerkstatt - Spielmobil & Seeatelier - wundersam anders e.V. |
Senioren | - LENA Wohnprojekt & Seniorenbeirat - Betreutes Wohnen HUGO 21 |
Schwangere und Gesundheit | - Geburtshaus im Prinzessinenpalais - MiMi-Gesundheitsprojekt |
Inklusion und Integration | - Behindertenbeirat/ Barrierefreiheitsberater - Vertreterin des Integrationsbeirats |
Glaubensgemeinschaften | - Evangelische Gemeinde Ordenskirche - Katholische Gemeinde Heilig Geist - Ditib - Türkisch-Islamische Gemeinde zu Bayreuth e.V. |
Biodiversität | - Summer e.V. |
Wohnungsbauunternehmen | - Gewog - Bauverein |
Sonstige lokale Vereine | - Freiwillige Feuerwehr St. Georgen - Bürgerverein St. Georgen |
Erste Sitzung des Bürgerrats
Die erste Sitzung des Bürgerrats fand am Abend des 24. September 2024 statt. Dort wurden das Projekt und dessen einzelne Bausteine vorgestellt und es fand ein erster Austausch zur Thematik der Klimaanpassung sowie möglicher strategischer Ansatzpunkte statt. Weiterhin wurden erste Ideen gesammelt.
Hier können Sie sich die Präsentationen aus dem ersten Bürgerratstreffen herunterladen.
Zweite Sitzung des Bürgerrats
In der zweiten Sitzung des Bürgerrates wurden in einem Impuls der Gesundheitsregion plus die gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze erläutert. Außerdem wurden in drei interaktiven Arbeitsphasen der strategische Leitfaden für die Hitzeanpassung erarbeitet, aufbauend auf Ideen der ersten Sitzung eine vertiefte Vision für drei städtische Plätze ersonnen und Verortungswünsche für Trinkbrunnen, Begrünung und Verschattungselemente aufgenommen.
Das Projekt soll auch als Modell für andere Quartiere im Stadtgebiet dienen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Durch die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft, Stadtverwaltung und Bürgerschaft wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt und eine künftige Umsetzung verschiedenster kurz-, mittel- und langfristig angelegter Maßnahmen sicherstellen soll.
Info: Für Rückfragen zum Projekt stehen das Planungsamt der Stadt Bayreuth unter Mail stadtplanungsamt@stadt.bayreuth.de sowie das städtische Klimaschutzmanagement unter Mail klimaschutz@stadt.bayreuth.de zur Verfügung.
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