Menschen mit Behinderung in Bayreuth
Die Stadt Bayreuth sieht in der Arbeit mit und für Menschen mit Behinderungen seit vielen Jahren einen Schwerpunkt ihrer Aufgaben. Ziel ist es, die Lebensqualität behinderter Mitbürgerinnen und Mitbürger nachhaltig zu verbessern. Inklusion zu fördern ist eine Investition in die Zukunft. Menschen mit Behinderungen sollen sich in Bayreuth zu Hause fühlen und selbständig am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.
Zahlen, Daten und Fakten
13.171 Menschen lebten zum 31. Dezember 2021 mit einer anerkannten Behinderung in Bayreuth. Bei einer Einwohnerzahl von 73.909 (Stand : 31.12.2021) ist dies ein Bevölkerungsanteil von 17,8 Prozent. 8.177 Bürger*innen sind 60 Jahre und älter. In der Altersgruppe der 0- bis 17-jährigen sind es 169 Betroffene. Insgesamt haben 6.986 Frauen eine Anerkennung erhalten. Der Männeranteil liegt bei 6.185. Sie alle können mindestens einen Grad der Behinderung von 20 vorweisen.
Schwerbehindert nach § 2 Abs. 2 SGB IX sind Menschen mit einem Grad der Behinderung ab 50. Diesen Bescheid besitzen 8.533 Einwohner von Bayreuth.
Inklusion – selbstverständlich dabei sein
Die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) beschreibt grundlegende Menschenrechte für die speziellen Bedürfnisse und Lebenslagen von Menschen mit Behinderungen. Die Konvention fordert die gleichen Chancen, Rechte und Möglichkeiten zur gleichberechtigten Teilhabe in der Gesellschaft. Inklusion, als Leitbild der UN-BRK, bedeutet selbstverständlich dabei sein.
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels erarbeiteten die Behindertenbeauftragte und die Fachstelle Inklusion Konzepte zur Inklusion.
Der Behindertenbeirat als beratendes Gremium des Stadtrates ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Verwaltung und Bürgern.
Verschiedene Wegweiser für Menschen mit Behinderung ermöglichen sich in Bayreuth zurecht zu finden und Kultur und Co. Kennenzulernen.
Informationen zum barrierefreien Wohnen gibt es bei der Fachstelle Wohnanpassung.
Durch die Einbindung des Themas Barrierefreiheit in das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) ist eine langfristige und barrierefrei orientierte Stadtentwicklung gewährleistet. Als sozialplanerisches Instrument hat die Stadt seit 2002 einen Behindertenplan, dessen Ziele überwiegend ungesetzt sind. Ein Aktionsplan Inklusion liegt seit 2017 aus.
Nur durch die Einbeziehung von Menschen mit Behinderung können ihre ureigene Belange erfolgreich umgesetzt werden.
Anerkennung „Barrierefreie Stadt“
Im Rahmen des 2012 europaweit ausgeschriebenen Wettbewerbs „Barrierefreie Stadt: Eigenständigkeit, Mobilität und Teilhabe“ wurde das Engagement der Stadt Bayreuth als beispielgebend gewürdigt. Die Auslosung erfolgte von der Stiftung „Lebendige Stadt“ und dem Bundesfamilienministerium.
Die Jury lobte den ganzheitlichen Ansatz, Barrieren in der Stadt zu verkleinern und zu beseitigen. Hervorzuheben sind dabei der ressortübergreifende Ansatz und die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger und insbesondere der Betroffenen.
Bewertete Aktivitäten:
– Blindenleitsystem in der Fußgängerzone
– Blindengerechte Ampeln inklusive Auffangstreifen und Gehwegabsenkung
– beträchtliche Anzahl der Behindertenparkplätze
– zahlreichen Behindertentoiletten
– Einsatz von Niederflurbussen und der speziellen Schulungen der Busfahrer
– barrierefreier Umbau des RW21. Das Gebäude vereint Jungend- und Stadtbibliothek, das Stadtarchiv und die Volkshochschule
(VHS) unter einem Dach. Generationenverbindende Aktionen, wie die „Vorlesepaten“ oder Computerschulungen bringen Jung
und Alt zusammen. Im Café Samocca sind Menschen mit Behinderungen in alle Arbeitsbereichen tätig.
– gute Netzwerkarbeit mit den Verbänden in der Behindertenarbeit