Carl Gießel zum 200. Geburtstag!
Eine bekannte Bayreuther Persönlichkeit, der Gründer der Bayreuther Druckerei, Inhaber der Hofbuchhandlung in der Opernstraße 7 und Verleger des „Bayreuther Tagblatts“ Carl Gießel wurde am 5. Oktober 1824, also vor nunmehr 200 Jahren, geboren.
Ursprünglich aus Ostpreußen stammend kam er 1850 als Buchhändler nach Bayreuth und gründete hier 1855 eine eigene Buchhandlung. Am 1. Oktober 1856 erschien zudem die erste Ausgabe der von Gießel gegründeten Zeitung „Bayreuther Tagblatt“. Die Buchhandlung betrieb die Familie bis 1938. Das Bayreuther Tagblatt ging ebenfalls 1938 an Lorenz Ellwanger über, erschien aber bis Dezember 1967 unter diesem Namen und wurde dann zusammen mit der „Fränkischen Presse“ zum „Nordbayerischen Kurier“ vereinigt.
Das Stadtarchiv konnte dieses Jahr einen größeren Bestand zur Familie Gießel aus Privatbesitz übernehmen. Er enthält viele Privatfotos, Briefe und Dokumente zur Familien- und Firmengeschichte. Der Bestand ist nun erschlossen und kann im Lesesaal des Stadtarchivs eingesehen werden.
Zusammen mit den verschiedenen Archivalien, die bereits im städtischen Archivbestand zur Familie und Firma Gießel vorhanden sind, bietet sich Interessierten nun ein vielfältiges Bild einer Bayreuther Familie und Traditionsfirma von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts.
- StadtABT, OA, Gewerbekartei, Gießel
- StadtABT, StV BT Nr. 14197: Gesuch des in Bamberg ansässiggewordenen Buchhändlers Karl Buchner um die Erlaubnis zum Betrieb einer Filialbuchhandlung in Bayreuth (Geschäftsführer Carl Gießel). 1850 – 1852
- StadtABT, StV BT Nr. 3731: Ansässigmachung des Buchhandlungskommis August Felix Karl Gießel von Eylau und Verehelichung mit der Tabakfabrikantentochter Pauline Groß von Bamberg. Errichtung einer Filialbuchhandlung in Wunsiedel. Wiederverehelichung mit der Generalsuperintendententochter Hermine Meyer von Coburg. Wiederverehelichung mit der Generalsuperintendententochter Elise Auguste Mathilde Meyer von Coburg. 1851 – 1865
- StadtABT, StV BT Nr. 2390: Hypothekendarlehen der Schegkschen Witwenstiftung für den Kaufmann Friedrich Speckner, HNr. 162 in der Opernstraße [= Opernstraße 3] (spätere Besitzer: Kaufmann M. Harburger; Buchhändler Karl Gießel). 1852 – 1860
- StadtABT, HGS (Heimatgeschichtliche Sammlung), Nr. 164: Urkunde über die Aufnahme des Buchhändlers Giessel in den Historischen Verein von Oberfranken, 1856
- StadtABT, HGS (Heimatgeschichtliche Sammlung), Nr. 165: Urkunde über die Aufnahme des Buchhändlers Giessel in die Harmoniegesellschaft, 1856
- StadtABT, StV BT Nr. 16082: Agentur der Leipziger Feuerversicherungsgesellschaft, 1854-1860
- StadtABT, HGS (Heimatgeschichtliche Sammlung), Nr. 128: Vertrag zwischen dem Landschaftsmaler G. Frank von Dessau sowie dem Buchhändler Carl Giessel über den Kauf des Steins mit Bayreuth-Ansicht sowie des alleinigen Verlagsrechts der Ansicht durch Giessel, 1871
- StadtABT, StV BT Nr. 2710: Aufruf des Lokalkomitees für Erwerbung des Österleinschen Museums. Erwerb der Sammlung des Buchhändlers Carl Gießel aus dessen Konkursmasse (mit Inventarverzeichnis). 1894, 1912 – 1913
- StadtABT, StV BT Nr. 16718: Das Ausverkaufswesen; Totalausverkäufe, Maßregeln gegen unlauteren Wettbewerb. Enthält u.a.: Ausverkaufsliste der Kunsthandlung Karl Gießel, 1926. 1902 – 1930
- StadtABT, Hist 539, Festgabe zum 50jährigen Jubiläum der Hofbuchhandlung und Buchdruckerei Carl Giessel in Bayreuth Dezember 1905. Druck, 8 S., Abb.
- StadtABT, StV BT Nr. 13113: Städtische Forderungen an die im Vergleichsverfahren befindliche Firma “Bayreuther Tagblatt Carl Gießel Buchdruckerei und Zeitungsverlag Bayreuth”. 1934