Zielgerichtete Förderung des Radverkehrs braucht gute Datenbasis
Ab sofort werden die Fahrradfahrer/innen, die entlang des Mainradwegs radeln, gezählt. Durch die neue Dauerzählstelle an der Schulstraße weiß künftig jeder sofort, wie viele Fahrradfahrer/innen heute und in diesem Jahr schon auf dem Radweg am Main unterwegs sind beziehungsweise waren. Oberbürgermeister Thomas Ebersberger und 2. Bürgermeister Andreas Zippel haben die Radzählsäule jetzt offiziell in Betrieb genommen.
„Für die Radverkehrsplanung besteht nun erstmals die Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum die Entwicklung des Radverkehrs in einem Streckenabschnitt des Hauptroutennetzes zu beobachten. Denn die zielgerichtete Förderung des Radverkehrs braucht auch eine gute Datenbasis“, so Ebersberger. Für den Kfz-Verkehr seien regelmäßige Zählungen üblich, um Planungen darauf aufbauen zu können. Der Radverkehr werde demgegenüber bislang deutlich seltener erfasst. Durch die Dauerzählstelle ändere sich das nun, ergänzt Zippel.
Zentraler Abschnitt des Mainradweges
Die Dauerzählstelle befindet sich an einem zentralen Abschnitt des Mainradwegs. Über den neu ausgebauten Weg zwischen Schulstraße und Annecyplatz führt ein Teil des Bayreuther Radrings und des Fahrrad-Cityrings, die beide für viele Rad-Pendler/innen aus Stadt und Umland wichtig sind. Auch mehrere touristisch bedeutsame Radrouten, unter anderem die Deutschland-Route Nr. 5 Saar – Mosel – Main, verlaufen hier gebündelt. Der Ausbau dieses Radwegabschnittes ist seit dem Sommer fertig. Im Rahmen des Ausbaus wurde unter anderem der Radweg von 2,50 Meter auf 5 Meter verbreitert und die Querungssituation an der Schulstraße wesentlich benutzerfreundlicher gestaltet. Nördlich des Weges wurden elf Bäume gepflanzt und ein durchgehender Grünstreifen im Bereich des Baumbestandes entlang der Ufermauer des Roten Mains angelegt. Außerdem wurden erst kürzlich zehn Abstellanlagen für Fahrräder an der Schulstraße montiert.
Anerkennung für die Auszeichnung als fahrradfreundliche Kommune
Die Stadt Bayreuth wurde 2019 als fahrradfreundliche Kommune ausgezeichnet. Als Anerkennung erhielt die Stadt vom Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr einen Zuschuss in Höhe von 5.500 Euro für die nun in Betrieb genommene Radzählstelle. Mit dieser Prämie wurden die Kosten für die Hardware und der Einbau des Zählgerätes gefördert. Insgesamt hat die Radzählsäule rund 30.000 Euro gekostet. Hierfür wurde in den vergangenen Monaten ein erforderlicher Stromanschluss (Verteilerkasten) hergestellt, sogenannte Fahrradschleifen unterhalb des Pflaster verlegt sowie ein Schleifenschacht und das Fundament der geplanten Radzählsäule errichtet. Der Standort der Radzählsäule befindet sich von der Schulstraße aus kommend auf der linken Seite des Mainradweges. Die Radzählstelle greift bewusst das Design der in diesem Frühjahr gestarteten Fahrrad-Imagekampagne auf. Logo, Farbgestaltung und Piktogramme finden inzwischen in der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt für den Radverkehr immer wieder Verwendung. Das sorgt für Wiedererkennbarkeit und macht das Thema Radfahren sichtbar.
Die Kosten der Gesamtmaßnahme „Ausbau Mainradweg zwischen Schulstraße und Annecyplatz“ liegen bei zirka 361.500 Euro. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr bezuschusst das Projekt im Rahmen des Förderprogrammes „Ausbau und Erweiterung des Radnetzes Deutschland“ mit einer Förderquote von 80 Prozent und damit rund 289.000 Euro.