Elektrifizierung und Ausbau zwischen Schnabelwaid und Bayreuth
Schneller, zuverlässiger, umweltfreundlicher – der Bahnverkehr in Oberfranken soll in Zukunft noch deutlich attraktiver werden. Ein wichtiger Schritt ist nun gemacht: Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter hat am heutigen Montag (1.7.2024) die Deutsche Bahn mit den Planungen für den Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke Schnabelwaid – Bayreuth beauftragt.
„Wir als Freistaat bekennen uns klar zum Ausbau der Bahninfrastruktur in Nordostbayern. In die Planungen investieren wir freiwillig über 20 Millionen Euro. Das Geld ist gut angelegt, denn damit werden die Bezirkshauptstadt Bayreuth samt Umland besser angebunden. Gleichzeitig schafft der Freistaat die Voraussetzungen für vollelektrischen Nahverkehr zwischen Bayreuth und Nürnberg. Den vollen Nutzen kann unser Engagement aber nur entfalten, wenn endlich auch der Bund nachzieht und die Franken-Sachsen-Magistrale ausbaut und elektrifiziert. Außerdem wird der Abschnitt zwischen Schnabelwaid und Bayreuth teilweise zweigleisig ausgebaut und auch der neue Haltepunkt Bayreuth Hofgarten wird mitgeplant!“, so Bernreiter.
Florian Wiedemann, Landrat des Landkreises Bayreuth: „Ich bin dem Freistaat Bayern sehr dankbar dafür, dass wir mit der heutigen Unterzeichnung des Planungsvertrags für den Ausbau und die Elektrifizierung der Bahnstrecke von Schnabelwaid nach Bayreuth einen weiteren Schritt zur Verbesserung der Infrastruktur in unserer Region gehen und damit gleichzeitig auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wichtig ist allerdings, dass nun auch der Bund tätig wird und gleichfalls die Fertigstellung der gesamten Franken-Sachsen-Magistrale zwischen Nürnberg und Leipzig sowie von Dresden nach Prag auf den Weg bringt, um unsere Region gut an den Fernverkehr anzubinden.
Thomas Ebersberger, Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth: „Mit dem Planungsauftrag Bayreuth – Schnabelwaid setzt der Freistaat Bayern ein klares Zeichen für die Elektrifizierung bis Nürnberg. Nun ist Berlin am Zug, den umstrittenen Planungsstopp für den Streckenabschnitt Nürnberg – Schnabelwaid –Marktredwitz – Schirnding endlich aufzuheben. Ansonsten wird es auf absehbare Zeit keinen leistungsfähigen und klimaneutralen direkten Bahnverkehr nach Ostoberfranken und Mitteleuropa geben.“
Gerd Matschke, Leiter Infrastrukturprojekte der Deutschen Bahn in Bayern: „Wir bauen für eine bessere Bahn und eine starke Schiene. Die Strecke Nürnberg-Schnabelwaid-Bayreuth ist eine der wichtigsten Verbindungen in Nordostbayern. Wir freuen uns daher sehr über den Planungsauftrag. Nach der Elektrifizierung und dem Ausbau werden die Züge deutlich leiser und klimafreundlicher unterwegs sein und es werden mehr Züge fahren können. Das ist eine gute Nachricht für Menschen, Klima und die Mobilität in der Region.“
Bis 2040 keine Dieseltriebwagen mehr
Die 18 Kilometer lange Strecke zwischen Schnabelwaid und Bayreuth ist Teil der bayerischen Initiative „MACH2“, die weitere zweigleisige Abschnitte auf bisher eingleisigen Strecken schafft, und der Bayerischen Elektromobilitätsstrategie Schiene (BESS), die den Schienenverkehr noch klimafreundlicher machen soll.
Bis zum Jahr 2040 sollen im bayerischen Schienenpersonennahverkehr keine Dieseltriebwagen mehr unterwegs sein. Im Bereich Schnabelwaid – Bayreuth sollen auch die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, Akku-Züge nachladen zu können. Baurecht soll laut Deutscher Bahn spätestens 2034 vorliegen. Ebenfalls Teil des Planungsumfangs ist der barrierefreie Ausbau der drei Stationen Creußen, Stockau und Bayreuth Hauptbahnhof (bisher noch nicht barrierefreier Bahnsteig am Gleis 1).
Forderung nach Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale
Ihren vollen Nutzen für die Region können Ausbau und Elektrifizierung der Strecke aber nur entfalten, wenn die gesamte Franken-Sachsen-Magistrale ebenfalls ausgebaut wird. Das noch fehlende Stück ist die Elektrifizierung der Bahnstrecke von Nürnberg über Schnabelwaid und Marktredwitz bis Hof bzw. Schirnding an der bayerisch-tschechischen Grenze. Damit soll die Elektrifizierungslücke zwischen Nürnberg und Leipzig beziehungsweise Dresden und Prag geschlossen werden und unter anderem wieder einen durchgängigen Fernverkehr ermöglichen. Verantwortlich für diesen wichtigen Teil des EU-Kernnetzes ist gemäß Grundgesetz der Bund. Bayerns Verkehrsminister Bernreiter: „Bei der so wichtigen Franken-Sachsen-Magistrale geht seit 2021 gar nichts mehr voran. Dabei liegen 140 Kilometer Elektrifizierungsstrecke vorgeplant und mit Rückhalt in der Region auf dem Silbertablett. Der Bund redet zwar immer von seinen ehrgeizigen Elektrifizierungsplänen, führt aber die Planungen nicht fort. Das können wir nicht hinnehmen! Deswegen schreiten wir jetzt weiter voran und fordern den Bund auf, es uns nachzutun. Seine Klimaschutzziele kann der Bund nur erreichen, wenn hier etwas passiert. Ich werde mich weiter mit ganzer Kraft für die bessere Anbindung der Region einsetzen!“
Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr