Verbandsversammlung des ZRF Bayreuth/Kulmbach im Rathaus der Stadt Bayreuth
Die rettungsdienstliche und notfallmedizinische Versorgung der Region Bayreuth/Kulmbach war im vergangenen Jahr trotz der besonderen Herausforderungen der Corona-Pandemie mit hohen Auslastungen der Kliniken jederzeit in vollem Umfang sichergestellt. Dieses positive Fazit hat jetzt der Ärztliche Leiter Rettungsdienst, Dr. Stefan Eigl, bei der jüngsten Verbandsversammlung des Zweckverbands für Rettungswesen und Feuerwehralarmierung (ZRF Bayreuth/Kulmbach) im Neuen Rathaus gezogen.
Die Tatsache, dass an den Notarztstandorten in Bayreuth, Kulmbach, Pegnitz und Stadtsteinach die notärztliche Präsenz immer rund um die Uhr zu 100 Prozent sichergestellt war, sei keinesfalls selbstverständlich, so Dr. Eigl, wie der Blick in andere bayerische Regionen bestätige. Auch der am Klinikum Bayreuth stationierte Rettungshubschrauber „Christoph 20“ sei jeden Tag zuverlässig einsatzbereit gewesen. Das medizinische Versorgungsangebot Rettungshubschrauber feiert im Herbst dieses Jahres sein 40-jähriges Bestehen als unverzichtbarer Partner in der notfallmedizinischen Daseinsvorsorge für die Region und weit darüber hinaus.
Notfallsanitäter mit neuen Kompetenzen
Dr. Eigl hatte im Rahmen seines Jahresberichtes noch eine weitere gute Nachricht für die Verbandsversammlung im Gepäck, die unter Vorsitz von Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger tagte: Notfallsanitäterinnen und -sanitäter sind seit Anfang vergangenen Jahres dazu berechtigt und verpflichtet, nach Anweisung durch den Ärztlichen Leiter Rettungsdienst sogenannte heilkundliche Maßnahmen am Patienten eigenverantwortlich durchzuführen. „Diese Entwicklung stellt einen Meilenstein in der Geschichte des Rettungswesens dar“, so Dr. Eigl. Sie erfordere ein hohes Maß an Kompetenz und Verantwortungsgefühl. Eine aktuelle wissenschaftliche Auswertung habe ergeben, dass die Notfallsanitäterinnen und -sanitäter im Bereich Bayreuth/Kulmbach dies konsequent und sehr gewissenhaft umsetzten. Im bayernweiten Vergleich aller 26 bayerischen Rettungsdienstbereiche sei man daher ganz vorne mit dabei.
Weiteres Thema: Die Integrierte Leitstelle soll in naher Zukunft mit einem elektronischen Nachweissystem für Behandlungskapazitäten ausgestattet werden. So sollen die Kapazitäten der Kliniken immer aktuell abgebildet werden, was die gezielte Zuweisung der Patienten erleichtern wird.
Pilotstandort für spezielle Rettungswagen?
Die Corona-Pandemie hat zudem gezeigt, dass immer wieder schwerkranke Patienten zwischen den Kliniken verlegt werden mussten, um Kapazitätsengpässen vorzubeugen oder hochspezialisierte Behandlungen zu ermöglichen. Das Bayerische Innenministerium plant daher, zunächst als Pilotprojekt sogenannte „Verlegungsrettungswagen“ mit speziellem Equipment und geschultem Personal zu etablieren. Der Rettungsdienstbereich Bayreuth/Kulmbach hat bereits Interesse bekundet, dafür als Pilotstandort zur Verfügung zu stehen.
Trotz Corona-Pandemie konnte in der Integrierten Leistelle im 10. Betriebsjahr ein umfänglicher Austausch der EDV-Hardware bewältigt werden. Die Einrichtung ist somit technisch wieder auf der Höhe der Zeit.