Workshop des Kooperationsprojekts „Kitas retten Lebensmittel“ im Rathaus erarbeitet Lösungen gegen Verschwendung
Lebensmittel retten und dabei noch Kosten sparen: Bei einem Workshop zogen die Einrichtungen, die an dem im Oktober 2023 gestarteten Kooperationsprojekt „Kitas retten Lebensmittel“ teilnehmen, eine erste Bilanz. Mit den Klimaschutzmanagements von Stadt und Landkreis, dem Kompetenzzentrum für Ernährung und dem federführenden Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Bayreuth-Münchberg diskutierten sie Herausforderungen und Lösungen.
Bei der Vermeidung von Lebensmittelabfällen nehmen Kindertagesstätten eine Schlüsselrolle ein, denn die durchschnittliche Abfallquote beträgt Studien zufolge 19 Prozent. Das heißt, Kitas haben enormes Potenzial Lebensmittabfälle einzusparen. Die Ursachen für die Verschwendung sind unterschiedlich. Um Lösungsstrategien zu finden, sollten daher Abläufe, Versorgungstrukturen und Mahlzeiten der einzelnen Einrichtungen betrachtet werden. Neben dem bewussteren Umgang mit Lebensmitteln bringt die Reduktion von Lebensmittelabfällen viele Vorteile mit sich: Es können sowohl Kosten für Einkauf und Entsorgung als auch Arbeitszeit, Strom und Wasser gespart werden. Gerade in Zeiten knapper Personalkapazitäten sowie steigender Preise sind dies wichtige Aspekte.
Fünf Kitas aus Stadt und Landkreis nehmen teil
Fünf Kitas aus Stadt und Landkreis Bayreuth haben sich dem Thema angenommen, Lebensmittelabfälle erfasst und Einsparmaßnahmen teilweise sogar schon abgeschlossen. Mit dabei sind die evangelischen Kitas Heinersreuth und Saas, „Sonnenschein“ in Bindlach und „Fantaisie“ in Donndorf sowie das Kinderzentrum „Bergzwerg“ in Bindlach. Genannte Kitas werden zumeist von einem Caterer beliefert, um den Kindern ein warmes Mittagessen anbieten zu können. Gerade wenn Catering-Unternehmen mehrere Kitas beliefern, gestaltet es sich häufig schwierig, individuelle Bedürfnisse umzusetzen. Eine gute, zeitlich abgestimmte Kommunikation mit dem Caterer birgt dabei großes Potenzial, die Lebensmittelverschwendung einzudämmen.
Auch personelle Engpässe gehören in beinahe jeder Einrichtung zum Alltag. Somit fehlt mitunter die Zeit, Maßnahmen gegen die Lebensmittelverschwendung im Team abzustimmen und umzusetzen. Großen Raum nahmen ferner Hygieneauflagen und Haftungsansprüche ein.
Trotzdem zeigte die Veranstaltung, dass etliche Maßnahmen bereits erfolgreich umgesetzt wurden. So wurden Kommunikationsformate von Elternabenden über die Mitarbeit der Kinder erprobt und Gespräche mit Caterern und Trägern geführt – und das mit Erfolg. Dadurch konnte nicht nur ein Teil der Lebensmittelabfälle in Form von Teller- und Ausgaberesten eingespart werden. Außerdem wurden die beteiligten Personen sensibilisiert und einbezogen, was das Projekt nicht nur auf Organisationsebene zum Gemeinschaftsprojekt macht.
„Vorreiter in der Kitalandschaft“
„Die beteiligten Kitas heben sich schon jetzt als Vorreiter in der Kitalandschaft hervor“, bestätigt Susanne Dobelke, Leiterin des Sachgebiets Gemeinschaftsverpflegung und der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Oberfranken. Sie zeigen, welche Schlüsselrolle soziale Einrichtungen in der Reduzierung von Lebensmittelabfällen haben.
Dass der Prozess zu weniger Lebensmittelverschwendung noch Zeit braucht, wurde im Projekt-Verlauf deutlich. So konnten die Kitas diverse Maßnahmen ausmachen, die noch nicht umgesetzt werden konnten. Deswegen wird es im April eine dritte Erfassungsrunde geben, in der die weitere Entwicklung analysiert werden soll. Am 6. Juni werden die Ergebnisse im Rahmen einer öffentlichen Infoveranstaltung präsentiert.