Eva Christina Bär, die neue Referentin für Kultur und Wirtschaft der Stadt Bayreuth, hat sich am heutigen Mittwoch (15. Januar) im Rahmen eines gemeinsamen Pressegesprächs mit Oberbürgermeister Thomas Ebersberger im Rathaus den Medien vorgestellt. Bär hat vor wenigen Tagen ihre Arbeit aufgenommen. Beim Oberbürgermeister, den Bürgermeistern, Stadtratsmitgliedern und dem gesamten Team ihres neuen Referats bedankte sie sich für das herzliche Willkommen. „Ich empfinde es als großes Privileg, die Zukunft der Stadt Bayreuth mitgestalten zu dürfen“, so Bär.
Eva Christina Bär hat vier Jahre lang in Münchberg in Oberfranken studiert und kennt daher Bayreuth als Kultur- und Hochschulstadt seit gut 30 Jahren. Auch kommt ihre Familie ursprünglich aus Oberfranken. Die neue Referentin ist seit über 25 Jahren sowohl in der Kultur als auch in der Wirtschaft in Leitungsfunktion tätig. Seit sechs Jahren arbeitet Bär im öffentlichen Dienst und hat hier ihre berufliche Heimat gefunden. Die Motivation, sich bei der Stadt Bayreuth zu bewerben, beschreibt sie als „Suche nach einer sinnstiftenden Tätigkeit und der Möglichkeit, sich in diesem Bereich weiterzuentwickeln und noch mehr Verantwortung übernehmen zu können“.
Bär ist laut eigener Aussage sehr gut in Bayreuth angekommen und freut sich darauf, die Menschen, Institutionen und Unternehmen kennenzulernen, die Bayreuth zu der Stadt machen, die sie ist. Besonders mag sie an Bayreuth die Mischung aus historischem Reichtum und modernem Charme.
Aufgaben
Die Referentin sieht zukünftig ihre Aufgaben darin, die Synergieeffekte aus Kultur und Wirtschaft weiter auszubauen und entsprechende strategische Weichenstellungen zu setzen. Kunst und Kultur sind für sie dabei mehr als ein sogenannter weicher Standortfaktor. Dabei gilt es aus Sicht der neuen Referentin, die gewachsenen Strukturen zu bewahren, offen zu sein für Neues und die notwendigen Veränderungen als Chance zu verstehen, aber auch Räume für Innovatives und Alternatives zu schaffen. „Alles bleibt anders!“, fasst Bär dabei ihre Vision für Bayreuth zusammen.
Herausforderungen
Im Bereich Kultur kommt laut Bär neben dem operativen Tagesgeschäft, wie dem 250-jährigen Jean-Paul-Jubiläum und der Eröffnung des Stadtarchivs in diesem Jahr, Großes auf die Stadt zu. Beispielhaft erwähnt sie zwei Themen:
150 Jahre Festspielhaus: Für 2026 gilt es, ein Jubiläum mit Strahlkraft über die Region hinaus zu entwickeln. Wichtig ist Bär dabei nicht nur eine Rückschau, sondern auch ein Blick in die Zukunft, verbunden mit der Frage, wie das Festspielhaus attraktiv für die nächsten 150 Jahre gemacht werden kann. Und wie die Erwartungen des Publikums von morgen sein werden und sich damit einhergehend auch die Programmatik verändern wird.
Friedrichsforum: „Wir werden alle Kraft daransetzen, das Haus so schnell wie möglich zu eröffnen, zu etablieren und mit Leben zu füllen. Und wir planen zeitnah eine Kampagne, die die Vorfreude auf die Eröffnung stärken soll“, so Bär. Der neuen Referentin ist es wichtig, dass das Friedrichsforum im Gegenzug zu den saisonalen Festivals der Stadt Bayreuth, beispielsweise Bayreuth Baroque, ganzjährig Highlights für die Stadt, aber auch die Region setzt. Außerdem sollen in dem Haus alle Kultursparten gleichermaßen bespielt werden und eine kulturelle Teilhabe für alle Bevölkerungsschichten geschaffen werden.
Im Bereich Wirtschaft gilt es laut Bär, den Wirtschaftsstandort der Stadt Bayreuth zu stärken und die Gewerbesteuereinnahmen auf lange Sicht zu stabilisieren, etwa durch den Ausbau von Kooperationen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Beispielhaft hierfür sieht sie das RIZ oder die Fokusbranchen Logistik und Gesundheit. Aber auch durch die Unterstützung der Kultur- und Kreativwirtschaft, die deutschlandweit in elf Teilbranchen aufgeteilt ist und z. B. mit der Games-Industrie 3 Prozent der volkswirtschaftlichen Gesamtleistung in Deutschland erwirtschaftet, also mehr als z. B. die chemische Industrie oder die Finanzdienstleister. Laut Statistik wurden dahingehend für Bayreuth und die Region im Jahr 2018 3.500 Kultur- und Kreativschaffende verzeichnet. Der Anteil an der Gesamtwirtschaft liegt mit 5,4 Prozent dabei leicht unter dem Durchschnitt der Metropolregion.
Persönlich wichtig ist Eva Christina Bär, die Bereiche Kultur und Wirtschaft soweit wie möglich miteinander zu denken und zu verzahnen.
Neben den bereits benannten Herausforderungen wird es nach Einschätzung der Referentin eine große Kraftanstrengung werden, den Bedarfen des neuen Referatszuschnittes mit Kultur und Wirtschaft gleichermaßen gerecht zu werden. Eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre sieht Bär darin, trotz sich verändernder finanzieller Gestaltungsspielräume das Etablierte zu bewahren und gleichermaßen auch weiterhin in Neues investieren zu können. Denn die Kultur- und Wirtschaftsförderung beruht im Wesentlichen auf freiwilligen Zuschüssen – trotz aller Bemühungen hinsichtlich Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit.