Am 28. Januar im ZENTRUM im Rahmen des Programms „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“
Das Jewish Chamber Orchestra aus München tritt im Rahmen des städtischen Programms zum Jahresthema „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ am Freitag, 28. Januar, um 19.30 Uhr, im Europasaal des ZENTRUM, Äußere Badstraße, auf. Unter der künstlerischen Leitung von Daniel Grossmann kommen Werke von Victor Ullmann und Gustav Mahler zur Aufführung.
Das Melodram „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ von Viktor Ullmann entstand im Konzentrationslager Theresienstadt und ist die letzte Komposition, die der österreichische Komponist 1944 vor seiner Deportation und Ermordung fertig stellen konnte. Er vertont darin Ausschnitte einer Erzählung Rainer Maria Rilkes, die die Erlebnisse eines jungen Fahnenträgers von Kriegsbegeisterung über eine Liebesgeschichte bis zum Gefechtstod im Türkenkrieg (1663/64) schildert – mit dem heutigen Blick auf die Umstände der Entstehung eine zumindest ungewöhnliche Auswahl einer literarischen Vorlage. Die Rolle des Sprechers übernimmt der junge Schauspieler Valentin Mirow, Absolvent der Falkenberg-Schule in München.
Mahler, der wohl berühmteste jüdische Katholik, schrieb zwischen 1880 und 1889 vierzehn Klavierlieder für tiefe Stimme und Ensemble, die der Bariton Thomas E. Bauer vortragen wird. Darunter sind Lieder nach Gedichten von Richard Leander, eine Volksliedvertonung, zwei Stücke nach „Don Juan“ von Tirso de Molina und neun Lieder auf Texte aus „Des Knaben Wunderhorn“.
Jewish Chamber Orchestra
Das Jewish Chamber Orchestra aus München wurde 2005 als Orchester Jakobsplatz München von Dirigent Daniel Grossmann gegründet und hat sich seither unter seiner künstlerischen Leitung ein einzigartiges Profil erarbeitet: Es versteht sich als zeitgenössische jüdische Stimme, ist international auf vielfältigen Konzertbühnen präsent und geht mit immer neuen Allianzen und Formaten ungewöhnliche Wege, um jüdische Gegenwartskultur lebendig und für jeden hör-, erleb- und sichtbar zu machen — ein international relevantes Anliegen, das vom Orchester seit nun 15 Jahren erfolgreich und mit Selbstverständlichkeit in die Welt hinausgetragen wird.
Auf höchstem künstlerischen Niveau
Auf höchstem künstlerischen Niveau pflegt das Jewish Chamber Orchestra die reiche jüdische Musiktradition und ein Repertoire, das vom Barock bis in die Gegenwart reicht: Es bringt selten gespielte Werke zur Aufführung und vergessene jüdische Komponist/innen ans Licht, wie bei der moderierten Kammermusikreihe Expeditionen in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum München oder beim letztjährigen, in den Medien vielbeachteten und beim Publikum begeistert aufgenommenen Mieczysław Weinberg-Festival. Auch vergessene Orte jüdischen Lebens füllt das Orchester mit lebendiger Kultur: die erfolgreiche Synagogentournee durch Bayern im Sommer 2019 wurde 2021 fortgesetzt.
Eintrittskarten zum Preis von 15 Euro sind online unter www.tickets.kulturamt.bayreuth.de und an der Theaterkasse, Opernstraße 22 (Montag bis Freitag: 10 – 17 Uhr; Samstag: 10 – 14 Uhr) erhältlich. Interessierten wird empfohlen, sich über die Medien oder auf der Homepage der Stadt über die aktuell geltenden Corona-Regelungen zu informieren.