Im Herzen gibt’s immer wieder Überraschungen

Für das Gassenviertel auf der Suche nach einer eigenen DNA – Am 7./8. Dezember wird der Advent im Quartier gefeiert

Das Gassenviertel im Kern von Bayreuth ist eines der acht Quartiere, für die im Rahmen des 2023 gestarteten Strategieprozesses „Zukunft Innenstadt Bayreuth“ eine DNA herausgearbeitet worden ist. An dem Prozess haben sich neben Akteuren der Innenstadt, dem Projektteam des Stadtplanungsbüros „Stadt + Handel“ sowie Mitarbeitenden der Stadtverwaltung etwa 150 Bürgerinnen und Bürger beteiligt. Ein Paradebeispiel für den Zusammenhalt im Quartier ist der Advent im Gassenviertel, der am 7. und 8. Dezember gefeiert wird.

Das Bild zeigt einen Weihnachtsmarkt in einer historischen Innenstadt neben einer Kirche.
Wie im vergangenen Jahr findet rund um die Stadtkirche auch heuer wieder ein Adventsmarkt statt, und zwar am 7. und 8. Dezember. Foto: Ulrike Färber

Im Süden der Maximilianstraße bilden die Sophienstraße sowie die vielen engen und romantischen Gassen das historisch älteste Quartier, das Gassenviertel, dem die Akteure während des Innenstadtprozesses 2023 den Slogan „Verwinkelt & herzlich – im kulinarischen Herzstück Gassenviertel“ gaben. Gerade dieses Quartier stehe sinnbildlich für den Gedanken des Mottos „Bayreuths Innenstadt – Zwischen Wagner und Wundertüte“, erläutert Beate Kadner-Rausch von der Wirtschaftsförderung der Stadt Bayreuth und Mitglied des Teams „Vier Köpfe für die Innenstadt“, dem Ansprechpartner für die Umsetzung des Innenstadtprozesses. „Ganz besonders das Gassenviertel hält immer wieder Überraschendes bereit: besondere Gastronomie für Tag und Nacht, kleine inhabergeführte Geschäfte für alle Generationen und Lebensstile sowie verschiedene soziale Einrichtungen, die sich allen Bevölkerungsgruppen öffnen und anbieten“, so Beate Kadner-Rausch weiter, die bei der Wirtschaftsförderung für das Leerstandsmanagement zuständig ist.

„Lange Jahre war das Viertel etwas ins Abseits geraten und hat an einigen Ecken nicht mehr den nur leicht vernachlässigten Charme einer südländischen Gasse gehabt“, führt Quartiersmanagerin Ulrike Färber aus, die ebenfalls zu den „Vier Köpfen für die Innenstadt“ gehört. Deshalb sei es auch als Sanierungsgebiet „Innenstadt Süd“ ausgewiesen worden. Dabei sei der Fokus erfolgreich auf den Schwerpunkt „Zuhause in der Stadt” gelegt worden mit dem Ziel der Aufwertung der „Innenstadt Süd“ als Wohnstandort für unterschiedliche Zielgruppen. Bei der gewerblichen Nutzung dominiere mehr und mehr die Gastronomie, führt Ulrike Färber fort. Noch prägen individuelle Geschäfte und kulturelle Einrichtungen die Gassen und Straßen. Sie brauchen aber ein gutes Umfeld mit möglichst wenig Leerständen im von Bewohnern und Akteuren geliebten und belebten Herz der Stadt.

 Aktive Quartiersgemeinschaft zeigt Initiative: „Advent im Gassenviertel“

 Das Gassenviertel ist ein Viertel für alle mit Individualität und Gemeinschaftssinn. Dies zeigt sich auch bei verschiedenen Projekten, die im Quartier von den dort Lebenden oder Arbeitenden angeschoben wurden. So haben Akteure aus dem Quartier einen Übersichtsplan erstellt, der das Angebot der Gassen aufzeigt und auf die Vielfalt abseits der großen Einkaufsstraße aufmerksam macht. Gemeinschaft wird hier großgeschrieben. Ein gutes Beispiel ist ein besonderer Adventsmarkt rund um die Stadtkirche. Eine Gruppe um den Leiter der Stadtmission, Volker Sommerfeldt, und Stefan Schick, einem Gewerbetreibenden im Gassenviertel, hatte 2023 die Idee, einen etwas anderen Adventsmarkt in der Innenstadt zu organisieren – speziell für den Einzelhandel und die Gastronomie im Gassenviertel und aus dessen näherem Umkreis. Zur Idee vom Advent im Gassenviertel gehört es aber auch, die Menschen in der Stadt näher zueinander zu bringen und ihnen unabhängig vom eigenen Geldbeutel in der Zeit vor Weihnachten eine Freude zu bereiten – was letztes Jahr gut gelang. Deshalb wird es die Neuauflage am zweiten Adventswochenende am 7. und 8. Dezember geben.

Austausch zum Innenstadtprozess und den Quartieren

Mehr über den Innenstadtprozess und Ideen zur Quartiersprofilierung erfahren Interessenten bei den regelmäßigen „Sprechstunden“ mit Ulrike Färber und Beate Kadner-Rausch jeden zweiten Donnerstag von 10 bis 13 Uhr im Stadtteilbüro Max 48 (in der Passage). Die nächsten Termine sind am 5. Dezember sowie im neuen Jahr am 16. und 30. Januar. Weitere Informationen gibt es unter der E-Mail innenstadtprozess@stadt.bayreuth.de. An diese Adresse können natürlich eigene Vorschläge gesendet werden.

Ein Plan des Gassenviertels in Bayreuth
Ein Plan zeigt all die Angebote im Gassenviertel. Grafik: Lena Wenz