Heiligabend in der Netzleitstelle

An Heiligabend, wenn die meisten von uns gemütlich zu Hause bei ihren Familien sitzen und die festliche Stimmung genießen, gibt es Menschen, die dafür sorgen, dass alles reibungslos läuft. Einer dieser Menschen ist Martin Lippert, 54 Jahre alt und seit 1987 bei den Stadtwerken Bayreuth. Seit rund zehn Jahren arbeitet er in der Netzleitstelle des Unternehmens.

Ein Mann sitzt an einem Schreibtisch mit mehreren Computer-Bildschirmen. | Foto: Stadtwerke Bayreuth
© Stadtwerke Bayreuth

Die Netzleitstelle der Stadtwerke Bayreuth ist das Herzstück der Energieversorgung in der Region. Hier überwachen und steuern die Stadtwerke Bayreuth ihr Strom-, Gas-, Fernwärme- und Wassernetz. Gibt es ein Problem, erfahren die Mitarbeiter der Netzleitstelle als Erste davon: Entweder weil das Leitsystem vollautomatisch eine Störung meldet, oder weil ein Anrufer einen Defekt meldet. Dann koordinieren die Mitarbeiter der Netzleitstelle die Störungsbehebung und kümmern sich zudem um die Dokumentation. Damit die Versorgungssicherheit in Bayreuth sichergestellt ist, ist die Netzleitstelle der Stadtwerke rund um die Uhr besetzt – an 365 Tagen im Jahr. Also auch an Heiligabend.

Am 24. Dezember wird Martin Lippert hinter der Wand aus Monitoren Platz nehmen – von 14 bis 22 Uhr wird er in der Netzleitstelle arbeiten. Das, sagt er, störe ihn aber überhaupt nicht. „An Heiligabend bei der Familie zu sein, ist zwar schöner, aber wenn der Dienst an Weihnachten ist, dann ist das eben so“, sagt Lippert achselzuckend. „Außerdem achten wir schon darauf, dass es nicht jedes Jahr den gleichen trifft. Wir machen den Schichtplan bereits ein Jahr im Voraus, und nächstes Jahr ist eben ein anderer Kollege an der Reihe. Mit meiner Familie habe ich vereinbart, dass ich die Geschenke am nächsten Morgen überreiche.“

Er freut sich darüber, dass er durch seine Arbeit vielen direkt helfen könne. „Die Leute sind natürlich sehr aufgeregt. Das kann ich absolut nachvollziehen, wenn plötzlich das Wasser oder der Strom weg ist. Dann gehe ich mit den Kunden durch, ob das Problem vielleicht gar nicht an unserem Netz liegt. Stellt sich heraus, dass wir etwas reparieren müssen, schicke ich gleich jemanden. Das beruhigt die Kunden, was auch für mich ein schönes Gefühl ist. Es ist doch schön, sofort helfen zu können.“

Hoffnung auf einen ruhigen Abend

An Heiligabend habe er schon öfter gearbeitet, sagt Martin Lippert. Was ihm besonders aufgefallen sei, ist die Stimmung der Anrufer. „Man merkt auch bei den Kunden, dass ein besonderes Fest ansteht, sie sind ein bisschen netter. Viele Kunden wünschen einem ein schönes Weihnachtsfest.“ Das sei ihm auch deutlich lieber als so mancher seltsame Anruf, den er während seiner Zeit in der Netzleitstelle schon erhalten hat. „Bei unserem Gasnotruf kamen früher einige Anrufer durch, die in Bamberg ein Taxi bestellen wollten. Das war schon interessant, denen zu erklären, dass sie jetzt in Bayreuth sind. Die waren ehrlicherweise auch nicht mehr ganz nüchtern.“

Was ihn während seiner Schicht am 24. Dezember erwartet, weiß Martin Lippert nicht. Er hofft jedenfalls auf einen ruhigen Abend. „Dann könnte ich ein paar Dinge abarbeiten, für die sonst keine Zeit ist. Und ich könnte trotzdem die weihnachtliche Atmosphäre genießen, weil ich mir Plätzchen und vielleicht einen Weihnachtstee mitnehmen werde.“ Und immerhin sei jetzt schon klar, dass er Silvester bei Familie und Freunden verbringen kann. „Das ist schon schön, auch wenn ich am Neujahrstag Frühschicht habe. Da habe ich schon gesagt, wir müssen zu Neujahr schnell anstoßen, damit ich schnell ins Bett gehen kann.“

Quelle: Stadtwerke Bayreuth