Veranstaltung des Netzwerks Familie und Beruf bei der TenneT TSO GmbH in Bayreuth
„Führen in Teilzeit“ war der Titel der letzten gemeinsamen Veranstaltung des Familienbündnisses Bayreuth, Netzwerk Familie und Beruf, organisiert von den Wirtschaftsförderungen von Stadt und Landkreis Bayreuth und dem Personalnetzwerk PERSONET. Gastgebendes Unternehmen war die TenneT TSO GmbH in Bayreuth.
Rund 50 Teilnehmende, vornehmlich Personalverantwortliche und Geschäftsführende, folgten der Einladung von Oberbürgermeister Thomas Ebersberger und Landrat Florian Wiedemann. Alle waren sich einig, dass moderne Führungsmodelle eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen müssen, um die Attraktivität des Arbeitsgebers zu steigern und vor allem dem massiven Fachkräftebedarf zu begegnen. Die Veranstaltung „Führen in Teilzeit” bot die Gelegenheit, sich auszutauschen, voneinander zu lernen und wertvolle Einblicke in moderne Führungsmodelle zu gewinnen.
Dass Führung in Unternehmen zwingend mit Vollzeitstellen zu hinterlegen ist, widerlegten die praxisnahen Impulsvorträge der TenneT TSO GmbH sowie der DATEV eG. Sibylle Würthner, Leiterin der Personalabteilung bei TenneT, betonte: „Der TenneT Campus in Bayreuth zieht nicht nur lokale Talente an, sondern auch neue Mitarbeitende mit ihren Familien. Mit unseren flexiblen Arbeitsbedingungen und modernen Arbeitsplatzkonzepten sind wir bereits Vorreiter in der Branche. Doch möchten wir insbesondere Mütter und Väter mit Führungskompetenz stärker fördern, um ihnen eine erfolgreiche Karriere zu ermöglichen. Um den Anteil an Mitarbeitenden in Führungspositionen und in Teilzeit deutlich zu erhöhen, sind wir an den Best-Practice-Erfahrungen anderer Unternehmen äußerst interessiert.”
Jeanne Sklenarz, Leiterin Kundenveranstaltungen Außendienst bei der DATEV eG, die seit Juni 2023 eine Abteilung mit 13 Mitarbeitenden, in Teilzeit führt, betonte, dass ein Entgegenkommen von beiden Seiten notwendig sei, um der Aufgabe gerecht zu werden: Einerseits müsse der Arbeitgeber die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen, andererseits seien auf Seiten der Führungskräfte gewissen Eigenschaften mitzubringen. Dazu gehören gute Selbstführung und Disziplin, Flexibilität, eine zuverlässige Organisation des privaten Umfelds etwa wenn es um die Betreuung der Kinder gehe sowie die Fähigkeit Aufgaben nicht nur zu delegieren, sondern insbesondere auch Verantwortung ins Team zu geben. Wichtig für die Führungskraft sei es, die einzelnen Teammitglieder zu sehen und deren Arbeit anzuerkennen. Dies setzt hohe Motivation und die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen frei. Seitens der Unternehmen müsse den Führungskräften das entsprechende Vertrauen entgegengebracht werden.
Podiumsdiskussion
Die rege Beteiligung an der Podiumsdiskussion mit vielen Fragen zeigte, dass großer Gesprächsbedarf bei dem Thema besteht. Als Erfolgsfaktoren wurden, neben oben genannten, gute Netzwerke innerhalb und außerhalb der Unternehmen, Verständnis und Akzeptanz, eine Änderung veralteter Denkstrukturen, notwendige Anpassung herkömmlicher Arbeitsstrukturen sowie der Abbau von Vorbehalten gegenüber Teilzeitkräften genannt. Besonderes Interesse bestand darin, die Möglichkeiten und die Übertragbarkeit auf kleinere Unternehmen zu diskutieren. Um dieser Frage weiter nachzugehen ist eine Folgeveranstaltung im Frühjahr nächsten Jahres geplant.
Hintergrund
Netzwerk Familie und Beruf: Unter dem Dach des Familienbündnisses Bayreuth treffen sich im Netzwerk „Familie und Beruf“ Akteure, denen die Vereinbarkeit von Arbeits- und Familienwelt am Herzen liegen. Das Netzwerk sieht sich als Forum für Arbeitgeber, Personalverantwortliche und Arbeitnehmervertreter. Es soll auf regionaler Ebene die Themen rund um Familie und Beruf vorantreiben. Mitglieder im Netzwerk sind Vertreter aus Verwaltungen, Unternehmen, Trägern und den Kammern. Das Netzwerk bietet regelmäßig Veranstaltungen zu aktuellen Problemstellungen rund um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wichtig sind die Vernetzung der Akteure und der Erfahrungsaustausch untereinander in Bezug auf eine familienfreundliche Unternehmensausrichtung.
TenneT TSO GmbH : TenneT, einer der größten Arbeitgeber der Region mit knapp 2.000 Mitarbeitenden in der Unternehmenszentrale in Bayreuth, setzt sich aktiv für innovative und zukunftsorientierte Führungsmodelle ein. Daher war es dem Bayreuther Übertragungsnetzbetreiber ein wichtiges Anliegen, der Wirtschaftsförderung der Stadt Bayreuth den TenneT Campus als Räumlichkeit für die Veranstaltung „Führen in Teilzeit“ zur Verfügung zu stellen und an der Diskussion teilzunehmen.
DATEV eG: Die genossenschaftlich organisierte DATEV eG mit über 8.700 Mitarbeitenden, entwickelt und vertreibt über 200 Software-Produkte und IT-Dienstleistungen für Steuerberater/innen, Wirtschaftsprüfer/innen, Rechtsanwälte und -anwältinnen und deren Mandanten/-innen. Das gelebte Unternehmensmotto „Zukunft gestalten. Gemeinsam.“ gilt nicht nur für die Produkte und Dienstleistungen, sondern beeinflusst maßgeblich den Führungsstil sowie die Firmenphilosophie.