Fledermäuse im Haus – was tun?

Wenn sich die kleinen Flugakrobaten ins Wohnzimmer verirrt haben: Amt für Umwelt- und Klimaschutz gibt Tipps

In diesen Tagen beginnen viele Fledermäuse ihre Sommerquartiere, meist auf Dachböden, in Mauerspalten oder hinter Wandverschalungen, in denen die Jungen großgezogen wurden, zu verlassen. Bis sich die Tiere in einen frostsicheren Unterschlupf, wie zum Beispiel ruhige, feuchte Kellerräume oder Höhlen, zurückziehen, vagabundieren sie sozusagen „ohne festen Wohnsitz“ umher und suchen in der Morgendämmerung einen Platz, wo sie den Tag ungestört verdösen können. Dabei kommt es immer wieder vor, dass sich Zwergfledermäuse durch offene Fenster in Häuser und Wohnungen verirren.

Eine Fledermaus sitzt auf einer Hand. | Foto: Adobe Stock
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Meist ist ein gekipptes Fenster daran schuld, dass Zwergfledermäuse in die Wohnung fliegen. Die Winzlinge mit einer Körpergröße von etwa vier Zentimetern und einem Gewicht von maximal sechs Gramm versuchen sich dann oftmals in den Falten von Gardinen oder hinter Bildern zu verstecken. Wollte man eine solche „Invasion“ absolut verhindern, müsste man nachts die Fenster entweder geschlossen halten oder mit Fliegengitter sichern.

Wenn doch einmal Fledermäuse in die Wohnung gelangt sind, ist es am einfachsten, bis zum Abend zu warten. Zu Beginn der Dämmerung sollte man die Fenster ganz öffnen und abwarten, bis die kleinen Gäste nach draußen fliegen. Zumindest für diese Nacht empfiehlt es sich dann, die Fenster geschlossen zu lassen. Ansonsten sammelt man die kleinen Tiere vorsichtig aus ihrem Unterschlupf, steckt sie in ein Stoffsäckchen, eine Baumwolltasche oder in einen Schuhkarton und bewahrt sie an einem ruhigen und dunklen Ort bis zum Abend auf. In der Dämmerung sollte man sie unbedingt außerhalb der Wohnung, aber in der Nähe, an einem ungestörten Ort freilassen und abwarten, bis alle Tiere sicher abgeflogen sind. Das Amt für Umwelt- und Klimaschutz der Stadt Bayreuth bittet darum, die Tiere dabei nur mit Handschuhen anzufassen.

Wer sich nicht traut, die Tiere anzufassen, kann sich beim Anrufbeantworter des Bayreuther Fledermaustelefons (Telefon 0921 75 94 217) melden. Die ehrenamtlichen Fachkräfte stehen mit Rat und Tat zur Verfügung und sind – soweit möglich – gerne bei der Bergung der geschützten und vom Aussterben bedrohten Tiere behilflich.

Keinesfalls dürfen die flatternden Besucher getötet werden, da sie laut Bundesnaturschutzgesetz als besonders geschützte Tierart gelten. Verstöße können mit einem empfindlichen Bußgeld geahndet werden.

Beobachtungen zu Fledermäusen werden beim Amt für Umwelt- und Klimaschutz gesammelt

 Die geheimnisvolle Lebensweise der Fledermäuse, beflügelt seit Jahrhunderten die menschliche Phantasie. Der zielsichere Flug durch die dunkle Nacht weckte allerlei Aberglauben. Erst seit den 1940er Jahren weiß man, dass sich die kleinen Flugkünstler mit Hilfe von Ultraschallrufen orientieren, die für den Menschen nicht hörbar sind. In Deutschland werden heute 23 verschiedene Fledermausarten unterschieden, die sich ausschließlich von Insekten ernähren. 18 davon wurden in den letzten Jahren im Rahmen von Kartierungen im Bayreuther Stadtgebiet erfasst.

Im Amt für Umwelt- und Klimaschutz werden alle Informationen über Fledermäuse in Bayreuth, über ihre Quartiere, Angewohnheiten sowie sonstige Beobachtungen gesammelt. Da immer noch zu wenig über das Vorkommen der Tiere im Stadtgebiet bekannt ist, wird gebeten, Informationen beispielsweise über Invasionen, Quartiere und sonstige Beobachtungen unter den Telefonnummern 0921 25-1143 und 25-1175 zu melden.