Am 14. Juli 2022 hat die Wirtschaftsförderung der Stadt Bayreuth mit dem Netzwerk Familie und Beruf des Familienbündnisses Bayreuth in Kooperation mit der Gedikom Gesundheitsdienstleistung Kommunikation GmbH zur Veranstaltung „Gesundes Arbeiten im Einklang mit dem Familienleben“ eingeladen.
Knapp 30 Geschäftsführer und Personalverantwortliche aus Stadt und Landkreis Bayreuth sind der Einladung gefolgt.
Das Thema „Gesundes Arbeiten im Einklang mit dem Familienleben“ wurde im Rahmen verschiedener Vorträge aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert.
Jana Hofmann, Projektmitarbeiterin der Wirtschaftsförderung und Netzwerkkoordinatorin des Netzwerks Familie und Beruf, begrüßte die Gäste und betonte wie schön es ist, dass endlich wieder eine Veranstaltung des Netzwerks in Präsenz stattfinden kann.
Anschließend hieß Frau Schnick, Prokuristin der Gedikom GmbH, alle Anwesenden herzlich willkommen. Annegret Schnick stimmte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gleich zu Beginn positiv auf die Veranstaltung ein, indem sie die Gäste aufforderte sich paarweise über ein positives Erlebnis der letzten Wochen auszutauschen.
Danach richtete Oberbürgermeister Thomas Ebersberger ein Grußwort an die Gäste und sagte, dass man für diese Thematik keinen passenderen Veranstaltungsort als die Räumlichkeiten der Firma Gedikom wählen hätte können, denn erst vor kurzem wurde der Gedikom GmbH der Ludwig Erhard Preis in Gold, der höchsten Qualitätsmanagement-Auszeichnung in Deutschland, für ihre konsequente Umsetzung Ihres Qualitätsmanagements verliehen. Das Unternehmen Gedikom gilt daher in seiner Branche und darüber hinaus als echter Innovationsgeber und Innovationsumsetzer. So nimmt neben der Work-Life-Balance der Mitarbeitenden auch die Gesundheitsfürsorge ihrer Beschäftigten bei Gedikom eine wichtige Rolle ein. Beides sind wichtige Pfeiler eines gesunden Arbeitens und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Thomas Ebersberger beglückwünschte Annegret Schnick zu dieser Auszeichnung.
Landrat Florian Wiedemann wies auf den immer größer werdenden Stellenwert einer Work-Life-Balance für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei der Jobwahl hin. Vor allem die Corona-Pandemie, die mit geschlossenen Kindertagesstätten und Schulen verbunden war, habe verdeutlicht, wie positiv sich Angebote wie flexible Arbeitszeiten oder Heimarbeit auf ein gelungenes Zusammenwirken zwischen Arbeit und Privatleben auswirken können.
Im Anschluss lud Jana Hofmann zum Speed Geeking zu den drei Themen „Resilienz – Was uns in bewegten Zeiten stark macht“, „Digitaler Stress am Arbeitsplatz: Belastungsfaktoren und Prävention in der Praxis“ sowie „Gesund und lecker am Arbeitsplatz“ ein.
Gesundes Arbeiten im Einklang mit dem Familienleben – das ist in bewegten Zeiten manchmal gar nicht so einfach. Was kann Resilienz dazu beitragen, die Herausforderungen in diesem Zusammenhang gut zu bewältigen? Und was ist Resilienz überhaupt?
Resilienz meint psychische Wiederstandkraft. Sie nährt sich aus sieben Schlüsseln: Akzeptanz, Optimismus, Selbstwirksamkeit, Verantwortung sowie Netzwerk-, Lösungs- und Zukunftsorientierung.
Kathrin Glaser-Bunz, Unternehmenscoach für Betriebliches Gesundheitsmanagement, führte die Teilnehmenden mit verschiedenen Reflexionsfragen durch das Thema. Denn jeder Mensch ist anders und jeder Mensch braucht etwas anderes, um gut und gesund im Einklang mit dem Familienleben arbeiten zu können.
Den Schlüssel „Selbstwirksamkeit“ sahen sich die Teilnehmenden näher an. Hier ging es darum, zu reflektieren: „Was liegt in meiner Hand? Was kann ich aus eigener Kraft in meiner persönlichen Situation bewirken?“ Diese Fragestellungen sind wertvoll, um stets Akteur*in zu sein – nicht Opfer.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es Sinn macht, sich mit der eigenen psychischen Widerstandskraft zu befassen. Wer möchte nicht stark und für Herausforderungen gut gerüstet durchs Leben gehen? Die gute Nachricht ist, dass Resilienz entwickelbar ist, sofern wir es möchten und zulassen (können). Da wir alle Unikate sind, gibt es jedoch nicht den einen Weg, um resilienter zu werden. Kathrin Glaser-Bunz sagte: „Anhand der sieben Schlüssel lässt sich für uns reflektieren, welche Bereiche bei uns gut ausgeprägt und entwickelt sind und welche weniger. Im nächsten Schritt können wir gezielt die Bereiche „angehen“, die für uns wichtig sind, damit sie und ebenfalls wir stärker werden. Das können wir z. B. durch Maßnahmen wie Selbst-/Einzel-Coaching erreichen oder auch mit Hilfe von speziellen Formaten im Team.“
Katharina Pflügner, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationssysteme in Dienstleistungsbereichen, der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, beleuchtete das Thema „Digitaler Stress am Arbeitsplatz: Belastungsfaktoren und Prävention in der Praxis“.
Laut einer Umfrage (im Rahmen des Projekts „Prävention für sicheres und gesundes Arbeiten mit digitalen Technologien“ PräDiTec) empfindet jeder fünfte Arbeitnehmer „digitalen Stress“. Dazu erläutert Frau Pflügner was Technostress ist und was die Folgen von Technostress sind. Technostress entsteht durch ein Zusammenspiel zwischen Technologie und Person. Technostress kann ansteckend sein und sich somit auf andere Personen und Lebensbereiche übertragen.
Im zweiten Teil ihres Vortrags ging es um die Anwendung. Was können Unternehmen zur Reduktion von digitalem Stress konkret tun? Aufbauend auf zwei eigenen praxisorientierten Forschungsarbeiten erläutert Frau Pflügner die Maßnahmen zur Reduktion von digitalem Stress anhand von Best-Practice-Beispielen. Diese beinhalten beispielsweise das Einführen eines E-Mail-Ticketsystems zur Reduktion von Unterbrechungen durch E-Mails und Förderung von fokussierterem Arbeiten. Des Weiteren können ausgewiesene „Kontaktpersonen“ im Unternehmen dabei helfen, auftretende Probleme mit den digitalen Technologien niederschwellig und effizient im Arbeitsalltag zu lösen. Dabei weist sie daraufhin, dass die meisten Maßnahmen neben den gewünschten Effekten auch unerwünschte Nebeneffekte haben können. Daher empfiehlt sie einen 5-Schritte Prozess zur Reduktion von Technostress, der auch auf den Fokus von Vereinbarkeit von Familie und Beruf abzielt.
Bei dem Thementisch „Gesund und lecker am Arbeitsplatz“ mit Annegret Schnick durften die Teilnehmenden in Teamarbeit verschiedene Brotaufstriche aus dem eigenen Gedikom Kochbuch zubereiten. Die gemeinsame Kochaktion ist nur ein Beispiel für die bereits 2016 etablierte Gesundheitsförderung der Gedikom nach dem Motto: „GediFit – ich mach mit!“. Der Fokus der Maßnahmen liegt hierbei auf der Aufklärung und Förderung des Gesundheitsbewusstseins am Arbeitsplatz – ganz ohne Zwang. Während der Zubereitung hatten die Teilnehmer die Möglichkeit sich über eigene Maßnahmen der Gesundheitsförderung sowie Unternehmenswerte, wie Sicherheit und Gegenseitige Unterstützung, auszutauschen.
Aufgrund des schönen Wetters konnte nicht nur die Begrüßung, sondern auch die Abschlussrunde, moderiert durch Annegret Schnick, draußen stattfinden. Anhand eines „AHA“-Blattes hatten die Teilnehmenden während der Vorträge die Möglichkeit ihre Ideen aus den Vorträgen aufzuschreiben, damit aus Impulsen Aktivitäten werden.
Mit einem Imbiss und der Möglichkeit eines weiteren Erfahrungsaustausches endete diese für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer kurzweilige sowie gewinnbringende Veranstaltung.
Die Veranstaltung wurde organisiert von der städtischen Wirtschaftsförderung Bayreuth mit dem Netzwerk Familie und Beruf des Familienbündnisses Bayreuth in Kooperation mit dem Unternehmen Gedikom Gesundheitsdienstleistung Kommunikation GmbH, mit Kathrin Glaser-Bunz, Unternehmenscoach für Betriebliches Gesundheitsmanagement und Katharina Pflügner, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationssysteme in Dienstleistungsbereichen, der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
Ansprechpartnerin:
Wirtschaftsförderung der Stadt Bayreuth
Jana Hofmann
Tel.: 0921 25-1500
jana.hofmann@stadt.bayreuth.de