Stadtwerke erwarten zum Start ins neue Schuljahr so viele Fahrgäste wie seit einem halben Jahr nicht mehr
Zum Beginn des neuen Schuljahres erwarten die Stadtwerke Bayreuth in den Stadtbussen so viele Fahrgäste wie seit einem halben Jahr nicht mehr. Um Fahrgäste und Personal zu schützen, setzt das Unternehmen für die Spitzen im Schülerverkehr neben den 15 Verstärkerbussen vier weitere Zusatzbusse ein.
Der Schulstart am 8. September steht dieses Jahr unter besonderen Vorzeichen: Zum ersten Mal seit fast einem halben Jahr wird der Unterricht für alle bayerische Schülerinnen und Schüler wieder gleichzeitig stattfinden. Kein leichtes Unterfangen – auch nicht für den Stadtbusverkehr der Stadtwerke Bayreuth, den viele für ihren Weg zu Schule nutzen. Werner Schreiner, Leiter des Verkehrsbetriebs der Stadtwerke, gibt sich dennoch zuversichtlich: „Natürlich ist der Infektionsschutz gerade im öffentlichen Nahverkehr eine Herausforderung.“ In den zurückliegenden Monaten habe man die ordentlich gemeistert. „Ein wesentlicher Bestandteil war, dass wir im April bereits wieder alle 27 Busse und auch unsere zusätzlichen 15 Busse für den Schülerverkehr auf der Straße hatten – unsere Fahrgäste konnten so in den allermeisten Fällen Abstand zueinander halten“, betont Schreiner. Es sei aber klar, dass durch die Schüler in den Bussen morgens und mittags deutlich mehr los sein wird.
Stadtwerke schicken mehr Fahrzeuge
Deswegen schicken die Stadtwerke mehr Fahrzeuge. Zu den 15 Zusatzbussen für den Schülerverkehr kommen drei weitere Busse hinzu. Ab dem 14. September konnten die Stadtwerke ein weiteres Fahrzeug für den Schülerverkehr gewinnen. „Das ist ein deutliches Plus gegenüber unserem regulären Schülerverkehr – insgesamt erhöht sich die Zahl der Busse im Schülerverkehr gegenüber dem normalen Linienverkehr um 70 Prozent“, erklärt Werner Schreiner.
Nur vereinzelt zusätzliche Kapazitäten
Dabei sei es durchaus schwierig, an Zusatzbusse zu kommen, weil weder die Stadtwerke noch andere Unternehmen Busse und Fahrer in petto haben, die sonst nicht im Einsatz sind. Nur vereinzelt habe es noch Kapazitäten gegeben, die die Stadtwerke buchen konnten. „Es fängt schon bei den Bussen an, die nicht zu hoch sein dürfen, damit sie das Dach unserer ZOH nicht beschädigen. Reisebusse sind für uns deswegen keine Option“, erklärt Schreiner. „Und es geht weiter bei den Busfahrern, von denen nicht beliebig viele verfügbar sind. Mit den bald vier zusätzlichen Bussen morgens und mittags fahren wir ein Angebot, das sich sehen lassen kann.“ Gleichzeitig behalte das Unternehmen den Markt im Auge, der allerdings ausgeschöpft zu sein scheint. „Andere Städte und Landkreise verfolgen schließlich dieselben Ziele wie wir in Bayreuth.“
Zusätzliche Fahrten für alle Schulstandorte
In Richtung Berufsschule, Albert-Schweizer-Schule, FOS, MWG und WWG fahren die Stadtwerke beispielsweise in der Früh acht zusätzliche Fahrten ab der ZOH und drei ab dem Hauptbahnhof. Mittags bietet das Unternehmen auf dieser Strecke sieben zusätzliche Fahrten. „Das ist aber nur ein Beispiel für den Einsatz unserer Verstärkerbusse – insgesamt sind alle Schulstandorte entsprechend dem Fahrgastaufkommen mit zusätzlichen Fahrten ausgestattet“, sagt Werner Schreiner. Entscheidend sei es, sich nicht auf die letzten Fahrten vor dem Schulstart zu verlassen. „Es ist doch klar, dass viele Schüler am liebsten mit dem Gong in der Schule sein wollen. Leider sind dann die früheren Busse leer und die letzten übermäßig voll. Wenn unsere Fahrgäste einfach einen früheren Bus nehmen, entzerrt das die Situation erheblich.“ Das, plus das Tragen von Masken in den Bussen, seien die entscheidenden Schritte, um den Schutz von Fahrgästen und Fahrern deutlich zu erhöhen. „Zudem werden unsere Fahrerinnen und Fahrer für eine gute Durchlüftung mittels geöffneter Fenster und Dachklappen sorgen und an jeder angefahrenen Haltestelle sämtliche Türen des Busses öffnen, um Durchzug zu schaffen und so die Gefahr durch Aerosole zu reduzieren“, betont Werner Schreiner.