Regelmäßiger Informationsaustausch zwischen Trägern der Bayreuther Kindertagestagesstätten, der Stadtverwaltung und Elternbeiräten angekündigt
Die Trägerorganisationen der rund 40 Kindertagesstätten in Bayreuth – drei davon werden von der Stadt selbst betrieben – haben kürzlich wegen stark gestiegener Personal- und Energiekosten eine Erhöhung der Elternbeiträge für das neue Betreuungsjahr ab September angekündigt. Wegen der Kritik, auf die diese unumgängliche Entscheidung bei vielen Eltern gestoßen ist, hat die Stadt am Dienstagabend ein Treffen zwischen den Elternbeiräten aller Kitas im Stadtgebiet und den Trägern initiiert, um die Eltern umfassend über die Notwendigkeit der Erhöhung zu informieren.
Bei einem Mediengespräch am Mittwochvormittag präsentierten Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, der für Kitas zuständige Dritte Bürgermeister Stefan Schuh sowie Vertreter der Einrichtungsträger und der Eltern die Ergebnisse des Treffens: Zum einen sollen die Eltern mit Beispielberechnungen ausgiebig informiert werden, ob sie berechtigt sind, finanzielle Unterstützung von der Stadt zu erhalten. Zum anderen soll die Kommunikation zwischen den Kita-Betreibern, der Stadt und den Eltern durch regelmäßige Treffen verbessert werden.
Oberbürgermeister Thomas Ebersberger bedauerte die Beitragserhöhung. Allerdings müssten Kitas kostenneutral arbeiten, weshalb alle Bayreuther Kindergartenträger einheitlich beschlossen hätten, die Beiträge zu erhöhen. Finanziell nicht so gut gestellte Familien würden im Übrigen bereits von der Stadt unterstützt. So erhielten unter anderem Wohngeldberechtigte beitragsfreie Betreuungsplätze, was die Stadt circa 300.000 Euro koste. Darüber hinaus fördere die Stadt mit dem Bayreuther Basiswert, dessen jährliche Kosten bei etwa 400.000 Euro liegen, diejenigen Träger, die einen bestimmten Personalschlüssel erfüllen würden.
Regelmäßige Treffen geplant
Dritter Bürgermeister Stefan Schuh räumte ein, dass in den vergangenen Jahren die Beiträge zu moderat angehoben worden seien, weshalb die jüngste Anhebung signifikanter ausgefallen sei. Die Gründe seien die stark gestiegenen Personal- und Energiekosten. Er lobte das „sehr gute Gespräch zwischen den Trägern und den Elternvertretern“ am Dienstagabend und kündigte an, solche Treffen regelmäßig zu organisieren. Dazu sollten die Elternbeiräte der Kitas einen Gesamtelternbeiratsvorsitzenden wählen, der als beratendes Mitglied an Trägerversammlungen teilnehmen soll.
Der Dritte Bürgermeister versprach, dass die vorgeschlagene Ausweitung des Geschwisterbonus‘ – für das zweite Kind in der gleichen Kita müssen Eltern 20 Euro weniger zahlen, für das dritte 50 Euro – auf die Betreuung von Geschwistern in unterschiedlichen Einrichtungen auszuweiten, geprüft werden solle. Des Weiteren soll das Jugendamt der Stadt detaillierte Musterberechnungen erstellen, anhand derer sich Eltern informieren können, ob sie berechtigt für finanzielle Unterstützung sind.
Als Vertreter der Träger erläuterte Daniel Rupprecht, Leiter der Kinder- und Jugendhilfe der Diakonie Bayreuth, die Notwendigkeit der einheitlich beschlossenen Beitragserhöhungen. Er nannte neben den bereits erwähnten Kostensteigerungen die Streichung des Personalbonus‘ zum Jahresende, den bislang Bund und Freistaat für zusätzliches Personal an bestimmte Kitas gezahlt hatten.
Ausweitung des Geschwisterbonus‘ angeregt
Sebastian Machnitzke, Elternbeirat der Kita Spatzennest, der mit Christoph Bönisch (Elternbeirat der Kita Kreuz) als Elternvertreter vom Kita-Gipfel berichtete, dankte der Stadt für das kurzfristige Treffen am Dienstag. Er schilderte die Reaktionen der Eltern auf die Beitragserhöhung und bedauerte, dass diese nicht zurückgenommen werden könne. Ferner meinte er, dass die Träger die Elternbeiräte früher über die Entscheidung hätten informieren sollen. Machnitzke lobte die Ideen der Ausweitung des Geschwisterbonus‘ und eines Gesamtelternbeirats und appellierte an den Stadtrat, mehr Geld für Kitas für deren Gebäudeerhalt und die Senkung der Energiekosten zur Verfügung zu stellen.