Eine Hitzeschutz-Strategie für St. Georgen/Burg

Den Herausforderungen des Klimawandels begegnen – Dabei soll die Bevölkerung vor Ort aktiv eingebunden werden

Das Stadtplanungsamt und das Klimaschutzmanagement der Stadt Bayreuth haben gemeinsam mit der Universität Bayreuth ein neues Projekt gestartet, das im Rahmen der Initiative „Demografiefeste Kommune” des Bayerischen Staatsministeriums für Finanzen und Heimat gefördert wird. Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer umfassenden Strategie zur Hitzeanpassung für die besonders stark von Hitze betroffenen Bayreuther Stadtteile St. Georgen und Burg. Damit soll den Herausforderungen des Klimawandels proaktiv begegnet und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger langfristig gesichert werden.

Blick auf einen gepflasterten Platz mit Baumbestand. | Foto: Stadt Bayreuth
Platzbegrünung im Stadtteil St. Georgen. | Foto: Stadt Bayreuth

Über einen Zeitraum von circa einem Jahr sollen in Zusammenarbeit mit der Universität Bayreuth Maßnahmen erarbeitet werden, die insbesondere die Anwohnerinnen und Anwohner in den Stadtteilen St. Georgen und Burg vor den Folgen extremer Hitze schützen sollen. Unterstützt wird die Stadt durch das Gutachterbüro B.A.U.M. Consult. Wesentliche Grundlagen für die Entwicklung dieser Maßnahmen sind klimatische Analysen und mobile Messungen, die vor Ort durchgeführt werden. Aktuell läuft eine Fahrrad-Messkampagne in den Stadtteilen St. Georgen und Burg, bei der Studierende des mikrometeorologischen Fachbereichs der Universität Bayreuth die Lufttemperaturen zu verschiedenen Tageszeiten und an verschiedenen Orten messen. Diese Daten bilden eine wichtige Basis für die gezielte Entwicklung von konkreten und bedarfsgerechten Maßnahmen zur Hitzeanpassung.

Bürgerrat: Stadt setzt auf Beteiligung der Bevölkerung

Ein besonderer Schwerpunkt des Projekts liegt auf der aktiven Beteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner, deren Bedürfnisse und Anregungen maßgeblich in die Strategie einfließen sollen. Dabei ist ein zentraler Bestandteil des Projekts die Einrichtung eines Bürgerrats, der insgesamt viermal zusammenkommen wird. In diesem Gremium werden zufällig ausgewählte Anwohnerinnen und Anwohner, Schlüsselakteure aus der Stadt und dem Stadtteil sowie Expertinnen und Experten der Universität Bayreuth gemeinsam und im Austausch Lösungsansätze erarbeiten.

„Um die Gesundheit unserer Stadtgesellschaft zu schützen, bedarf es Strategien, die sowohl die Auswirkungen auf Gesundheit und Leben minimieren, als auch die Lebensqualität und Infrastruktur verbessern. Dies erfordert neue Wege zu gehen: Das Format des Bürgerrates wird daher zum ersten Mal hier in der Stadt Bayreuth durchgeführt“ berichtet Oberbürgermeister Ebersberger. „In diesem Bürgerrat haben die Anwohnerinnen und Anwohner die Chance, gemeinsam und im Austausch Ideen zu entwickeln, die dazu beitragen, dass ihr Quartier auch in Zukunft lebenswert bleibt. Ihr Engagement, ihre Ideen und ihre Kreativität sind dabei von unschätzbarem Wert. Denn wer könnte besser wissen, was St. Georgen und die Burg braucht, als die Menschen, die hier leben?“, betont Ebersberger.

Start des Bürgerrats am 24. September

Die erste Sitzung des Bürgerrats findet am Abend des 24. September statt. Dort werden das Projekt und dessen einzelne Bausteine vorgestellt und es findet ein erster Austausch zur Thematik der Klimaanpassung sowie möglicher strategischer Ansatzpunkte statt. Weiterhin werden erste Ideen gesammelt.

Zusätzlich lädt die Stadt alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich aktiv über eine digitale Ideenkarte am Projekt zu beteiligen. Diese Karte ermöglicht es, heiße und kühle Orte im Untersuchungsgebiet St. Georgen/Burg zu verorten sowie Projekt- und Maßnahmenideen für die Hitzeanpassung vorzuschlagen. Die Ideenkarte wird unter www.jetzt-mitmachen.de/hitzeanpassung_bayreuth/ in den nächsten Tagen online gehen.

Das Projekt soll auch als Modell für andere Quartiere im Stadtgebiet dienen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Durch die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft, Stadtverwaltung und Bürgerschaft wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt und eine künftige Umsetzung verschiedenster kurz-, mittel- und langfristig angelegter Maßnahmen sicherstellen soll.

Info: Für Rückfragen zum Projekt stehen das Planungsamt der Stadt Bayreuth unter Mail stadtplanungsamt@stadt.bayreuth.de sowie das städtische Klimaschutzmanagement unter Mail klimaschutz@stadt.bayreuth.de zur Verfügung.

Blick auf einen Straßenzug mit vielen gepflasterten Flächen. | Foto: Stadt Bayreuth
Der Straßenmarkt in St. Georgen. | Foto: Stadt Bayreuth