In einem neuen gesamtstädtischen Mobilitätskonzept will Bayreuth den geänderten Mobilitätsgewohnheiten der Menschen sowie neuen Anforderungen Rechnung tragen – Leitbild und Zielkonzept auf der Homepage der Stadt nachzulesen
Die Menschen werden immer älter, nutzen immer vielfältigere Mobilitätsangebote und hinterfragen immer öfter ihren CO2-Fußabdruck. Diese Änderungen fordern die Verwaltung, die Stadt Bayreuth für alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt den anstehenden Herausforderungen anzupassen. Das neue Leitbild für die Mobilität in Bayreuth trägt dem Rechnung: „Sicher für die Menschen, gut für die Umwelt.“ Interessierte können jetzt online auf der Homepage der Stadt Bayreuth nachlesen, welche Ziele für die nächsten Jahre mit diesem Anspruch verbunden sind.
Doch welchen konkreten Herausforderungen mussten sich die Verantwortlichen für die Erstellung des gesamtstädtischen Mobilitätskonzepts stellen? Da ist zum einen der demographische Wandel mit einer älter werdenden Bevölkerung. Dadurch steigt der Stellenwert der Barrierefreiheit – und die Notwendigkeit, in den kommenden Jahren unter anderem Bushaltestellen im dreistelligen Bereich im Stadtgebiet barrierefrei zu gestalten.
Daneben nutzen die Menschen immer öfter neue Formen der Mobilität wie E-Fahrzeuge, was den Ausbau einer Ladeinfrastruktur erfordert, oder Leih- beziehungsweise Sharing-Angebote. Und nicht zuletzt muss das im Klimaschutzkonzept festgelegte Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2040 – in etwas mehr als 15 Jahren – in das Mobilitätskonzept fließen.
„Die Verantwortlichen für das neue Mobilitätskonzept mussten bei ihrer Arbeit nicht bei null anfangen. Mit dem Aktionsplan Inklusion, der Mitgliedschaft der Stadt in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern (AGFK), dem Radverkehrskonzept und einer flächendeckenden Nahversorgung sind bereits zahlreiche Weichen für eine nachhaltige Mobilität gestellt“, bilanziert Oberbürgermeister Thomas Ebersberger. Es folgte im vergangenen Jahr eine umfangreiche Bestandsanalyse mit Verkehrszählungen, Haushaltsbefragungen oder Ortsterminen in den einzelnen Stadtteilen. Im Oktober vergangenen Jahres hatten auch die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich beim Mobilitätsforum mit ihren Vorschlägen einzubringen.
Oberziele festgelegt
Letztendlich präsentierten Dennis Jaquet (Planersocietät Dortmund) und der Leiter des Stadtplanungsamtes, Ulrich Meyer zu Helligen, den Mitgliedern des Bauausschusses Anfang Juli dieses Jahres ein Zielkonzept mit dem Fokus auf Verkehrssicherheit und ökologischer Mobilität unter dem Motto „Sicher für die Menschen, gut für die Umwelt“. In diesem sind folgende Oberziele festgelegt:
- Straßenräume als öffentliche Räume verstehen und attraktiv gestalten (Wohnumfeld mit Aufenthaltsqualität, geringer Schadstoffbelastung etc.).
- Umweltverbund aus Fuß-, Rad- und Busverkehr weiter stärken, um Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
- Mobilitätsangebote so gestalten, dass sicherer Verkehr und dadurch Teilhabe für alle Bevölkerungsgruppen möglich ist. Dabei sollen vor allem Anforderungen berücksichtigt werden, die bislang noch nicht systematisch betrachtet wurden wie Kinder und Jugendliche.
- Effiziente Erreichbarkeit mit einem gut ausgebauten ÖPNV.
- Aktuelle Trends wie Digitalisierung berücksichtigen.
- Klarer Auftrag an die Stadtverwaltung, die Oberziele in der Stadt- und Verkehrsplanung zu berücksichtigen.
Diese Oberziele werden durch Unterziele konkretisiert, beispielsweise durch Vorgaben für einzelne Verkehrsarten. Darüber hinaus soll in den kommenden Monaten ein Maßnahmenkatalog erstellt werden. Und in einem weiteren wichtigen Schritt beteiligt die Stadt die Öffentlichkeit bei einer Veranstaltung im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche (16. bis 22. September) am Donnerstag, 19. September. Weitere Informationen und die Möglichkeit für Anregungen gibt es unter mobil.bayreuth.de.
Info: Das Leitbild und Zielkonzept ist unter folgendem Link zu finden: Integriertes Mobilitätskonzept | Herleitung zum Zielkonzept (bayreuth.de)