Bis zu 25 Prozent Lebensmittelabfälle eingespart

Kooperationsprojekt “Kitas retten Lebensmittel” in der Region Bayreuth erfolgreich abgeschlossen

Das Kooperationsprojekt „Kitas retten Lebensmittel“ in der Region Bayreuth hat einen erfolgreichen Abschluss gefunden. Zusammen mit den Klimaschutzmanagements von Stadt und Landkreis, dem Kompetenzzentrum für Ernährung und den teilnehmenden Kitas würdigte das AELF Bayreuth/Münchberg bei der Urkundenübergabe das Engagement und den Erfolg der teilnehmenden Kindertagesstätten. Deutlich wurde, dass die Einrichtungen erhebliche Einsparungen vorweisen konnten – trotz infrastruktureller, personeller und rechtlicher Herausforderungen.

Die Vertreter der teilnehmenden Kitas halten ihre Urkunden hoch.
Die Vertreter/innen der teilnehmenden Kitas haben zum Abschluss des Projektes eine Urkunde erhalten.

Wie können Lebensmittelabfälle in der Kita-Verpflegung minimiert werden? Welche Maßnahmen zeigten den größten Fortschritt und wie sehen weitere Schritte gegen die Lebensmittelverschwendung in den Einrichtungen aus? Diesen Fragen widmete sich das Kooperationsprojekt „Kitas retten Lebensmittel“, das im Oktober letzten Jahres gestartet ist. Das Ziel des Projektes war es, das Abfallaufkommen durch individuelle Lösungsansätze in den Einrichtungen zu reduzieren und damit unter anderem auch Kosten und Ressourcen im Betrieb zu sparen.

Bei der Vermeidung von Lebensmittelabfällen nehmen Kindertagesstätten eine Schlüsselrolle ein, denn die durchschnittliche Abfallquote beträgt 19 Prozent. Das heißt Kitas haben enormes Potential, Lebensmittelabfälle einzusparen. Die Ursachen sind meist sehr unterschiedlich und individuell. Dem zu Folge gibt es kein einheitliches Lösungskonzept. Um Lösungsstrategien zu finden, bedarf es demnach eine einrichtungsorientierte Betrachtung der Abläufe, Versorgungstrukturen und Mahlzeiten. Neben dem bewussteren Umgang mit Lebensmitteln bringt auch die Reduktion von Lebensmittelabfällen viele Vorteile mit sich: Es können sowohl Lebensmittel und Entsorgung als auch Arbeitszeit, Strom und Wasser eingespart werden.

Mit viel Engagement und Herzblut haben die beteiligten Projektkitas dazu beigetragen, sich mit dem wichtigen Thema der „Lebensmittelverschwendung“ hier in Bayreuth auseinanderzusetzen. Teilgenommen haben die evangelische Kita Heinersreuth, die evangelische Kita Saas, die evangelische Kita „Sonnenschein“ in Bindlach, die evangelische Kita „Fantaisie“ in Donndorf, die evangelische Kita in Speichersdorf und das Kinderzentrum „Bergzwerg“ in Bindlach.

„Sie nehmen eine bedeutende Rolle in der Kitalandschaft ein und leisten damit nicht nur einen wertvollen Beitrag im Sinne des Klima- und Ressourcenschutzes. Vielmehr haben Sie gezeigt, wie eng Sensibilisierung und Wertschätzung von Lebensmitteln beieinanderliegen, um unseren Kindern eine nachhaltige Zukunft zu ermöglichen“, führte Stefan Schuh, 3. Bürgermeister der Stadt Bayreuth, an.
Da sehr viele Kindertagesstätten auf die Belieferung der Außer-Haus-Verpflegung angewiesen sind, kristallisiert sich eine hohe Nachfrage nach Cateringstrukturen in der Region Bayreuth heraus, wodurch bereits bestehende Verpflegungsstrukturen nur schwer zu modifizieren sind. Der Erfolg des Projekts macht deutlich, dass trotz limitierter infrastruktureller und logistischer Verpflegungsstrukturen in der Region Bayreuth, die Einsparung von Lebensmittelabfällen gelingen kann.

Außerdem wurden die gesamte Kitafamilie (Kinder, Mitarbeitende und die Elternschaft) sensibilisiert und mit einbezogen, was das Projekt nicht nur auf Organisationsebene zum erfolgreichen Gemeinschaftsprojekt gemacht hat. Denn obwohl Lebensmittelverschwendung eine globale Herausforderung ist, entstehen hier in der Region Bayreuth jährlich rund 26.000 Tonnen Lebensmittelabfälle.
„Wir haben für unsere Region einen bedeutenden Beitrag geleistet, Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Jeder kleine Schritt zählt und gemeinsam können wir einen großen Unterschied für unsere Region machen“, würdigte Schuh das Engagement der Teilnehmenden.

Feierlich abgeschlossen wurde das Projekt mit der Urkundenübergabe an die Kitas. Obwohl das Projekt nun beendet ist, wollen die teilnehmenden Kitas weiter an dem Thema arbeiten. „Geplant ist es, die Maßnahmen fortzuführen und die Utensilien weiter zu verwenden“, berichtete Sandra Nicklas der Kita Sonnenschein aus Bindlach. Damit wird deutlich, dass das Kooperationsprojekt nicht nur während der Projektlaufzeit zu Veränderungen der Abfallmengen führte, sondern vielmehr auch zukünftige positive Auswirkungen nach sich ziehen wird.