Betroffenen eine Stimme geben

Digitales Register für die Demenzforschung

Für ein besonderes Projekt im Bereich der Demenzforschung machen sich Oberbürgermeister Thomas Ebersberger und Landrat Florian Wiedemann stark. Sie unterstützen das Digitale Demenzregister Bayern (digiDEM Bayern).

Rentnerpaar auf einem Spazierweg. | Foto: Pixabay
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Das Ziel der digiDEM Bayern-Wissenschaftler ist es, die Lebenssituation von Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen und Menschen mit Demenz sowie ihrer pflegenden Angehörigen zu verbessern. Dazu bedarf es der Unterstützung von Forschungspartnern in Stadt und Landkreis Bayreuth und in der näheren Umgebung. digiDEM Bayern wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) gefördert.

Betroffene und ihre Familien nicht allein lassen

Ist die Diagnose Demenz gestellt, erleben Betroffene und ihre Familien dies als einen großen Einschnitt. Sie damit nicht allein zu lassen, sondern sie zu unterstützen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Doch welche Angebote werden am dringendsten benötigt? Welche werden genutzt, welche sind bekannt?

Dies möchte das Digitale Demenzregister Bayern (digiDEM Bayern) herausfinden – mit der Hilfe von Forschungspartnern direkt vor Ort. „Wer am Projekt digiDEM Bayern teilnimmt, kann die zukünftige Versorgung von Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen und Menschen mit Demenz sowie ihrer pflegenden Angehörigen aktiv mitgestalten“, weiß Katrin Kürzdörfer, Geschäftsstellenleitung der Gesundheitsregion-plus Bayreuth.

Regionale Versorgungslücken aufdecken

Die Forschungspartner befragen dabei Menschen mit leichten kognitiven Einschränkungen und mit Demenz sowie deren Angehörige zu ihrer Situation. Auf diese Weise erhalten die digiDEM Bayern-Wissenschaftler einen Überblick über die Demenzversorgung und mögliche regionale Lücken.

„Unser Ziel ist es, mit Hilfe der gewonnenen Erkenntnisse die Lebensbedingungen der Betroffenen zu verbessern und ihnen digitale Unterstützungsangebote bereitzustellen“, erläutert der Neurologe und digiDEM Bayern-Projektleiter Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas. „Auch für Entscheider aus der Politik sind unsere Forschungserkenntnisse bedeutsam.“ Gerade in ländlichen Regionen Bayerns ist der Bedarf an wissenschaftlich abgesicherten Erkenntnissen über die Versorgungslage und die Bedarfe von Menschen mit Demenz groß.

„Demenz kann jeden treffen. Mit einer Beteiligung an der Demenzforschung von digiDEM Bayern geben Sie Betroffenen eine Stimme“, sagt Landrat Florian Wiedemann. „Wir als Region Bayreuth und als Gesundheitsregionplus unterstützen das wichtige Projekt aus voller Überzeugung“, schließt sich Oberbürgermeister Thomas Ebersberger an.

Jeder kann mitmachen

Seit Januar 2021 hat digiDEM Bayern gemeinsam mit seinen Forschungspartnern in ganz Bayern mehr als 1.500 Menschen mit kognitiven Einschränkungen sowie ihre pflegenden Angehörigen befragt. Zu den Forschungspartnern gehören unter anderem Beratungsstellen, ambulante Pflegedienste, Tagespflegen, Kliniken, Institutsambulanzen, Gedächtnissprechstunden sowie Arztpraxen und Medizinische Versorgungszentren (MVZ).

Aber auch Einzelpersonen, wie zum Beispiel ehrenamtlich Tätige, führen die Befragungen durch. Alle digiDEM Bayern-Forschungspartner erhalten dabei eine Aufwandsentschädigung. Zudem stellt ihnen digiDEM Bayern Auswertungen der von ihnen erhobenen Daten zur Verfügung, die für eigene Analysen und Publikationen verwendet werden können.

Wer am Projekt digiDEM Bayern teilnehmen oder in einem persönlichen Gespräch mehr erfahren möchte, kann sich an Nikolas Dietzel, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei digiDEM Bayern wenden (E-Mail: suedbayern@digiDEM-bayern.de , Telefon: 0162/2432380). Alle, die zur Demenz-Forschung beitragen wollen, können sich außerdem hier informieren: https://digidem-bayern.de/machen-sie-mit-2/.

Quelle: Landratsamt Bayreuth