Bayreuths Trinkwasser: Sicher, weich und nachhaltig

Jährlich liefern die Stadtwerke Bayreuth mehr als fünf Milliarden Liter Trinkwasser. Helena Skrobranek, verantwortlich für das unternehmenseigene Labor, wertet jedes Jahr hunderte Proben aus. Sie erklärt, wie es um die Wasserqualität in Bayreuth bestellt ist und was jeder zu Hause tun kann, damit Keime keine Chance haben.

Eine Frau steht in einem Labor für Wasserqualität. | Foto: Stadtwerke Bayreuth
Helena Skrobranek ist bei den Stadtwerken unter anderem zuständig für das Wasserlabor. | Foto: Stadtwerke Bayreuth

Helena Skrobranek ist unter anderem zuständig für das Trinkwasserlabor der Stadtwerke Bayreuth. Ihr Telefon klingelt. Am anderen Ende der Leitung ist eine besorgte Mutter, die wissen möchte, ob das Bayreuther Trinkwasser aus der Leitung auch für ihr Baby geeignet ist. Skrobranek lächelt und versichert der Frau, dass das Trinkwasser auch für Babys geeignet sei. „Solche Anfragen kommen häufiger bei mir an. Man merkt, dass manche Leute skeptisch sind, was schade ist, weil unser Trinkwasser eine Top-Qualität hat. Obendrein ist es relativ weich, weswegen man in Bayreuth Geräte wie Wasserkocher und Kaffeemaschinen seltener entkalken muss.“

Damit die Qualität passt, legen sich die Stadtwerke ins Zeug: Denn jeder gelieferte Liter Trinkwasser – im Jahr sind es immerhin gut fünf Milliarden – muss die Vorgaben der Trinkwasserverordnung erfüllen. Diese schreibt unter anderem regelmäßige Wasserproben vor. „Jedes Jahr untersuchen wir rund 1.000 Proben – wir machen damit weit mehr als der Gesetzgeber vorschreibt“, betont Skrobranek. Ein Teil davon wird von externen und speziell zugelassenen Laboren untersucht.

Viel Aufwand für hohe Wasserqualität

„Die Probenorte sind mit dem Gesundheitsamt abgestimmt“, sagt Helena Skrobranek. Die Wasserleitungen in der Stadt zählen hier ebenso dazu wie Wasserwerke, Hochbehälter, Tiefbrunnen und Endverbrauchsstellen im Netz der Stadtwerke. Auch die Stadtwerke-Trinkbrunnen auf dem Markt und vor dem Rathaus untersucht das Unternehmen regelmäßig. „Unser Ziel ist es, immer ein möglichst repräsentatives Bild rund um unsere Wasserqualität zu bekommen.“

Das ist mit einigem Aufwand verbunden. „Es gibt keine Sensorik, über die wir Live-Daten bekommen könnten. Das heißt, geschultes Personal muss nach genauen Vorgaben Proben nehmen, damit das Ergebnis nicht verfälscht wird. In der Kühltasche wird die Probe ins Labor gebracht, wo unter anderem die Mikrobiologie untersucht wird. Ob also Kleinstlebewesen wie Keime im Wasser sind, die dort nichts verloren haben. Ohne Nährboden und Brutkasten geht da nichts. Nach rund zwei Tagen steht das Ergebnis fest und die Stadtwerke wissen, ob alles in Ordnung ist. „In fast allen Fällen ist alles in bester Ordnung“, versichert Skrobranek. „Und wenn wir einmal eine auffällige Probe haben, gehen wir dem Problem auf den Grund – natürlich in Rücksprache mit dem Gesundheitsamt.“

Was Hausbesitzer tun können

Ein Problemfeld tut sich bei der Wasserversorgung dennoch auf. Denn die Stadtwerke sind als Wasserversorger nur bis zum Wasserzähler der Häuser für die Trinkwasserqualität verantwortlich. „Danach stehen die Hauseigentümer in der Verantwortung, was auch sinnvoll ist, weil die Stadtwerke keinen Einfluss darauf haben, was in der Hausinstallation passiert“, sagt Skrobranek.

Bleirohre, die inzwischen verboten sind, gehören zwar in den allermeisten Fällen der Vergangenheit an, und dennoch sollten sich Hausbesitzer um die Wasserrohre im Haus kümmern. „Beispielsweise muss man den Wasserfilter, der direkt hinter der Wasseruhr verbaut ist, regelmäßig spülen, damit sich dort keine Keime bilden können.“ Und Wasser dürfe nicht zu lange in den Leitungen stehen – beispielsweise wenn die Bewohner in den Urlaub fahren. „Fließt das Wasser längere Zeit nicht mehr und wird warm, können sich Keime bilden. Das hat aber nichts damit zu tun, dass wir schlechtes Trinkwasser geliefert haben.“ Sie empfiehlt in diesem Fall, das Wasser laufen zu lassen, bis es kühl aus dem Wasserhahn kommt. „Wer das Wasser nicht in den Ausguss fließen lassen möchte, kann es beispielsweise auffangen, um damit zu gießen.“

Will jemand das Wasser aus dem eigenen Wasserhahn überprüfen lassen, dem empfiehlt Helena Skrobranek die Labore in der Region. „Wir können das für unsere Kunden leider nicht leisten, weil wir nicht die nötigen Kapazitäten haben.“

Ob sie das Bayreuther Trinkwasser auch selbst trinkt? „Absolut, zu Hause und bei der Arbeit. Es schmeckt mir gut und mir ist es persönlich wichtig, dass es deutlich nachhaltiger als Flaschenwasser ist.“ Trinkwasser aus der Leitung brauche keine Verpackung, die häufig aus Plastik ist. Und der Transport, nicht selten mehrere hundert Kilometer mit dem Lastwagen, entfällt komplett. „Und ich kann guten Gewissens sagen, dass sich Trinkwasser auch bei der Qualität nicht verstecken muss“, betont Helena Skrobranek.

Die Wasserversorgung durch die Stadtwerke Bayreuth

Die Stadtwerke Bayreuth versorgen das gesamte Stadtgebiet mit Wasser. Rund fünf Milliarden Liter braucht die Stadt pro Jahr. Die stammen zu einem Teil aus der Ködeltalsperre der Fernwasserversorgung Oberfranken, aus Quellfassungen im Fichtelgebirge und aus insgesamt zwölf Tiefbrunnen. In den Wasserwerken auf dem Eichelberg und im Löchleinstal veredeln die Stadtwerke das Rohwasser, indem es gefiltert und überschüssige Kohlensäure entfernt wird, und leiten es zu insgesamt drei Hochbehältern. Sie liegen auf den Anhöhen der Hohen Warte und dem Eichelberg. Dort können die Stadtwerke gut 24 Millionen Liter Trinkwasser zwischenspeichern. Durch den Höhenunterschied entsteht ein natürlicher Druck, der das Wasser ohne weitere Pumpen zu den Menschen in der Stadt fließen lässt. Lediglich für die höheren Lagen Bayreuths benötigen die Stadtwerke Bayreuth Pumpstationen. Insgesamt betreut das Unternehmen ein Rohrleitungsnetz mit einer Länge von 340 Kilometern. Die Qualität des Trinkwassers überprüfen zum einen Experten der Stadtwerke und zum anderen externe und speziell hierfür zugelassene Labore.

Weltwassertag am 22. März

Der Weltwassertag, 1992 von der UNESCO ins Leben gerufen, findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt. Er soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Ressource Wasser schärfen. Zum Weltwassertag 2018 hat die UN-Weltwasserdekade begonnen, die bis März 2028 andauert und mit der die Vereinten Nationen besonders auf die Themen Wasser und Gewässerschutz aufmerksam machen.

Quelle: Stadtwerke Bayreuth