Bayreuth stärkt den Radverkehr weiter

Fahrradparken, sichere Kreuzungen, Winterdienst auf Radwegen, Fahrradstraßen, Wegweisung für Radfahrende – nur ein kleiner Ausschnitt aus den vielfältigen Themen, die in einem Seminar der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK Bayern) in Bayreuth zur Sprache gekommen sind. Die Veranstaltung wurde von der AGFK speziell für die mit dem Radverkehr befassten Dienststellen der Bayreuther Stadtverwaltung angeboten. Ziel war es, gemeinsam neue Impulse für den Radverkehr in Bayreuth vorzubereiten.

Menschen stehen an der Straße und blicken auf die Kreuzung

Aktuelle Herausforderungen und Chancen der Radverkehrsförderung standen im Mittelpunkt des Seminars der AGFK. Geleitet wurde die Veranstaltung von Dr. Ralf Kaulen (Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen, Aachen/München), einem ausgewiesenen Experten für Radverkehrsförderung.

Diskutiert wurde aus interdisziplinärer Perspektive mit Vertretern unterschiedlicher Dienststellen der Stadtverwaltung: Stadtplanungsamt, Tiefbauamt, Amt für Städtebauförderung, Stadtbauhof, Klimaschutzmanagement, Straßenverkehrsamt, Stabsstelle für Strukturentwicklung, Amt für öffentliche Ordnung – sie alle arbeiten bei der Radverkehrsförderung in Bayreuth eng zusammen. Im AGFK-Seminar tauschten sie sich zusammen mit Vertretern von Polizei und Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH über die vielen Facetten des Themas aus.

Zu Beginn betonte Dr. Andreas Zippel, Zweiter Bürgermeister der Stadt Bayreuth, das Ziel des Austauschs: „Das Seminar ist eine wertvolle Gelegenheit, um innerhalb der Verwaltung einen gemeinsamen Wissensstand zu schaffen und die weitere Zusammenarbeit zu fördern.“ In diesem Sinne wurde zunächst die Ausgangssituation betrachtet: Welche Bedeutung hat der Radverkehr in Bayreuth bisher? Welche Maßnahmen konnten in den letzten Jahren umgesetzt werden? Was bleibt noch zu tun? Letzteres wurde auch vor dem Hintergrund der geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen, zum Beispiel der erst jüngst geänderten Straßenverkehrsordnung, diskutiert.

Wie kann der Radverkehr gefördert werden?

Am Nachmittag wurde anhand eines Beispiels erörtert, wie Radverkehrsförderung konkret aussehen kann. Bei Sonnenschein und winterlichen Temperaturen betrachteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars einen ausgewählten innerstädtischen Straßenabschnitt, der bisher keine Radverkehrsanlagen aufweist. Dabei stand die Frage im Fokus, welche unterschiedlichen Anforderungen sich auf begrenztem Raum umsetzen lassen. Maßgeblich für die Antwort darauf ist, dass konsequent die verkehrsplanerische Logik angewendet wird, die Straße von außen nach innen zu planen, also zunächst Gehwege im Seitenraum und dann die Fahrbahn.

Zum Abschluss des ganztägigen Seminars diskutierten die Teilnehmer, welche Arbeits- und Beteiligungsstrukturen es braucht, um Radverkehrsförderung künftig noch systematischer zu betreiben. Zweiter Bürgermeister Dr. Andreas Zippel resümiert zu der erfolgreichen Veranstaltung: „Gemeinsam können wir Bayreuth mit den Impulsen aus dem Seminar als fahrradfreundliche Stadt weiterentwickeln. Unser Ziel ist es, den Radverkehrsanteil auch weiterhin noch nachhaltig zu steigern.“

Zertifiziert fahrradfreundliche Kommune seit 2019

Bayreuth ist Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK Bayern). Die Stadt hat sich damit dem Ziel verschrieben, den Radverkehr vor Ort entsprechend klarer Qualitätskriterien kontinuierlich sicherer und attraktiver zu gestalten. 2019 wurde Bayreuth vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr als fahrradfreundliche Kommune zertifiziert. In regelmäßigen Abständen wird nun von einer unabhängigen Kommission geprüft, ob die Stadt die Kriterien einhält, die für die Auszeichnung maßgeblich sind. 2026 steht die erste Re-Zertifizierung an.