Auftakt am 13. Mai in der Ludwigstraße: Verantwortliche stehen für Gespräch und Austausch zur Verfügung
Die Stadt Bayreuth will Fairtrade-Town werden. In seiner Sitzung Ende März hat der Stadtrat beschlossen, das Zertifikat als Fairtrade-Town zu beantragen. Dieser Ratsbeschluss ist der erste von insgesamt fünf erforderlichen Schritten. Erst wenn sie alle erfolgreich gegangen worden sind, wird der Titel „Fairtrade-Town“ im Rahmen der gleichnamigen Kampagne von Fairtrade Deutschland e.V. offiziell verliehen. Die Kampagne Fairtrade-Towns will die lokalen Akteure des fairen Handels aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik erfolgreich vernetzen, das Engagement vor Ort bündeln und gezielt das Bewusstsein für fairen Handel fördern.
Der zweite Schritt zum Fairtrade-Town-Titel ist die Gründung einer Steuerungsgruppe. Unter der Leitung von Oberbürgermeister Thomas Ebersberger werden Stadtrat Dr. Klaus Wührl-Struller, Klimaschutzmanagerin Gesa Thomas, die Bildungsreferentin für nachhaltige Entwicklung bei der Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH Nicola Mattern und Weltladen-Vorständin Stephanie Hund vom Weltladen „Die Brücke“ Bayreuth diesen Prozess anstoßen und begleiten. In dieser Steuerungsgruppe sollen neben Kommunalpolitik und Stadtverwaltung vor allem Ehrenamtliche aus Vereinen, Glaubensgemeinschaften, Schulen, Gastronomie und Einzelhandel vor Ort vertreten sein.
Information und Austausch
Der Auftakt dazu wird am Samstag, 13. Mai, am Weltladen in der Ludwigstraße 5 gemacht. Dort findet ab 10 Uhr der Weltladen-Tag des Weltladendachverbandes statt mit einem Informationsangebot über die Bedeutung des fairen Handels und über die Möglichkeit des Mitwirkens in der Steuerungsgruppe. Bereits ab 9.30 Uhr stehen die Verantwortlichen für Gespräche, Austausch und Informationen zur Verfügung. Geschäftsleute, Hoteliers und Gastronomiebetreibende, aber auch Verantwortliche von Schulen, Kliniken, Kirchen oder Heimen sind dazu herzlich eingeladen. Ebenso willkommen sind interessierte Bürgerinnen und Bürger, die sich informieren oder mitarbeiten wollen.
Am 13. Mai wird auch das P-Seminar „Nachhaltiges Bayreuth“ des Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasiums (WWG) dabei sein. Die Schülerinnen und Schüler der Fairtrade-School befassen sich ebenfalls mit dem Thema und wollen aktiv etwas zur Fairtrade-Town-Bewerbung Bayreuths beitragen. Beim Weltladentag werden sie vor allem Auskunft zur Frage geben, was eigentlich ein faires Produkt ausmacht. Das Team des WWG wird den Prozess auch künftig unterstützen: Weitere Kriterien für die Zertifizierung sind Auflistungen über die Nutzung von Fairtrade-Produkten in Gastronomie, Hotels, Einzelhandel, Schulen, Vereinen, Kirchen und weiteres zivilgesellschaftliches Engagement vor Ort, sowie Öffentlichkeitsarbeit.
Steuerungsgruppe konstituiert sich im Juni
Je mehr Geschäfte, Restaurants, Hotels und Institutionen mitmachen, umso besser. Wer am 13. Mai nicht zum Weltladen kommen kann, kann sich unter kws@dr-eulenspiegel.de oder Telefon 0921 25-1141 melden, sei es zur Mitarbeit in der Steuerungsgruppe oder zur Listung von mindestens zwei regelmäßig genutzten oder verkauften fair gehandelten Produkten. Das ist völlig unverbindlich und ohne weitere Verpflichtungen möglich. Unter diesen Adressen können Interessierte auch weitere Informationen erhalten. Ebenso ist es möglich, einfach zur konstituierenden Sitzung der Steuerungsgruppe im Juni zu kommen. Der Termin wird noch bekannt gegeben.
Hintergrund
In Deutschland sind bereits über 700 Städte und Gemeinden, Landkreise und Regionen ausgezeichnet, in der Region zum Beispiel die Städte Creußen und Pegnitz, die Landkreise Bayreuth und Kulmbach und die Europäische Metropolregion Nürnberg. Betreut wird die Kampagne in Deutschland vom Verein Fairtrade Deutschland e.V. Die lokalen Akteure haben dabei gezeigt, dass fairer Handel und regionale Produkte erfolgreich Hand in Hand gehen können, da die Produktpaletten sich kaum überschneiden. So werden die Regionalvermarktung über die Dachmarke Bayreuther Land und die Projekte des fairen Landkreises Bayreuth an gleicher Stelle bearbeitet, und auch die Stadt Creußen veranstaltet regelmäßig einen erfolgreichen Fair- und Regionalmarkt.
Fair gehandelte Produkte kommen weitestgehend aus dem globalen Süden. Neben den bekannten Produkten wie Kaffee, Kakao und Bananen zählen beispielsweise auch tropische Gewürze, Reis, Baumwolltextilien, Fußbälle, Kautschuk, Goldschmuck, Edelmetalle und seltene Erden zu der fairen Produktpalette. Somit verdrängen sie keine Regionalerzeugnisse.
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