1,3 Millionen Kotbeutel für Bayreuths Hunde

Hundekotbeutel sind eigentlich eine prima Idee. Wenn der Vierbeiner beim Gassi gehen sein „Geschäft“ verrichtet hat, kann Frauchen oder Herrchen ohne Aufwand das Säckchen über die Hinterlassenschaft des „besten Freundes“ stülpen und einfach die volle Tüte im nächsten Abfalleimer verschwinden lassen.

An 72 Standorten stehen übers ganze Stadtgebiet verteilt solche Spender von Hundekotbeuteln, sodass Hundefreunde ohne Probleme die Hinterlassenschaft ihres Vierbeiners aufheben und sachgerecht in einem Mülleimer entsorgen können. Foto: Stadt Bayreuth
An 72 Standorten stehen übers ganze Stadtgebiet verteilt solche Spender von Hundekotbeuteln, sodass Hundefreunde ohne Probleme die Hinterlassenschaft ihres Vierbeiners aufheben und sachgerecht in einem Mülleimer entsorgen können. Foto: Stadt Bayreuth

Soweit die Theorie. In der Praxis sieht die Sache leider anders aus, wie Bernd Sellheim, der Leiter des Stadtbauhofs und damit für die Straßenreinigung zuständig, zu berichten weiß: „Die überwiegende Mehrheit der Bayreuther Hundefreunde entsorgt die Hinterlassenschaft ihres Tieres korrekt. Leider gibt es eine kleine Minderheit, die entweder gar keine Beutel verwendet, oder aber die Plastiktüten samt Inhalt am Wegesrand oder in der Natur entsorgt.“ Letztere würden die Umwelt nicht nur mit Hundekot verschmutzen, sondern zusätzlich mit schwer abbaubarem Kunststoff.

Kompostierbare Hundekotbeutel, wie sie in letzter Zeit verstärkt angeboten werden, sind für Bernd Sellheim derzeit keine Alternative. „Warum sollte ein Hundebesitzer sich den Aufwand machen und die Hinterlassenschaft seines Tieres in die Tüte packen, um sie dann in der Hecke oder der Natur abzulegen?“, fragt er sich. Der Bauhof-Leiter sieht auch wenig Sinn darin, Hundekotsäckchen aus kompostierbarem Material herzustellen, wenn diese sinnvollerweise mit Inhalt im Mülleimer landen und verbrannt werden. Zudem verbiete die Stadt kompostierbare Tüten für den Biomüll, weil diese in der Kompostanlage Buchstein nicht vollständig verrotten.

Die Stadt Bayreuth habe sich stattdessen dafür entschieden, ihre Hundekotbeutel aus Recyclingmaterial zu bestellen, die bei der Herstellung kein Erdöl verbrauchen.

Nicht zuletzt kosten die kompostierbaren Kotbeutel ein Vielfaches der bisher verwendeten Tüten. Von denen gibt die Stadt jährlich etwa 1,3 Millionen kostenlos an 72 übers ganze Stadtgebiet aufgestellten Spendern und in der Stadtverwaltung für die knapp 2700 in Bayreuth registrierten Tiere aus.