Madjiguène Cissé
Madjiguène Cissé wurde 1951 in Dakar geboren. Ab 1972 studierte sie Germanistik zunächst in Dakar, von 1974 bis 1976 dann mit einem Stipendium in Saarbrücken. Sie unterrichtete anschließend als Deutschlehrerin an einem Gymnasium in Dakar.
1996 ging sie zusammen mit ihrer Tochter nach Paris, da diese dort studierte. Trotz legalem Aufenthaltsstatus schloss sich Madjiguène Cissé im März 1966 der aufkommenden Sans-Papier-Bewegung an, die sich für illegalisierte Migrantinnen und Migranten einsetzt und wurde rasch eine deren Sprecherinnen. Für ihren Einsatz wurde sie 1998 zusammen mit Les Collectifs des SANS-PAPIERS mit der Carl-von-Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte ausgezeichnet. Seit 2000 lebt sie wieder in Dakar, wo sie das Frauennetzwerk Réseau des femmes pour le dévelopment durable en Afrique (refdaf) gründetet und dessen Direktorin sie bis heute ist.
Refdaf hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensbedingungen von Frauen zu verbessern. Dies wird unter anderem durch Bildungsangebote, Vergabe von Mikrokrediten und durch die Gründung einer Frauensiedlung verwirklicht.